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Passions- und Fastenzeit
7 Wochen ohne / GettyImages
Hintergründe

Passions- und Fastenzeit

Seit Aschermittwoch ist Fastenzeit: Sieben Wochen, in denen viele Menschen verzichten - auf Süßigkeiten oder Alkohol, auf Fernsehn oder Social Media. Der Verzicht hilft dabei, in den Wochen vor Ostern bewusster zu leben, innezuhalten und sich neu auszurichten. 

Weniger und bewusster essen

Für viele bedeutet Fastenzeit: die eigenen Essgewohnheiten prüfen und verändern. Pastoralreferent Rolf Müller aus Frankfurt erzählt im hr4 Übrigens von seinem Vorsatz, weniger und nicht so aufwendig zu essen. Außerdem nicht so viel Fleisch wie sonst und regionalere und klimafreundlichere Lebensmittel.

Bewusst verzichten: Klimafasten

Auch Autorin Claudia Sattler will in den Wochen vor Ostern bewusst verzichten. Sie fragt sich: "Was brauche ich wirklich? Und worauf kann ich verzichten?" Gute Anregungen dazu findet sie bei "Klimafasten", der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit. So tut sie nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern auch der Umwelt, sagt sie in hr4 Übrigens.

Fasten fürs Klima: Das will auch Autorin Beate Hirt. In ihrem hr2 Zuspruch erzählt sie zum Beispiel, dass sie in der Fastenzeit ihren Computer aufräumt und ausmistet. Ungenutzte Daten verbrauchen Energie und produzieren Kohlendioxid - elektronisches Ausmisten ist deswegen auch gut für die Schöpfung und fürs Klima.

Fasten: Zeit für Solidarität

Auch Hungrigen zu essen geben, gehört laut Bibel zum Fasten dazu (vgl. Jesaja 58,7). Das katholische Hilfswerk Misereor ruft in der Fastenzeit zum Spenden auf. In ihrem hr2 Zuspruch erzählt Andrea Maschke von der diesjährigen Fastenaktion, in der Bäuerinnen und Bauern in Kolumbien im Mittelpunkt stehen: „Interessiert mich die Bohne!“ (Infos zur Fastenaktion gibt es hier.)

7 Wochen ohne - die Fastenaktion der evangelischen Kirche

Um Veränderung und Verzicht geht es auch bei "7 Wochen ohne", der Fastenaktion der evangelischen Kirche. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto: "Komm rüber! 7 Wochen ohne Alleingänge".

Sich miteinander auf den Wegmachen, aufbrechen und gemeinsam Grenzen überwinden, neuen Gedanken und anderen Meinungen ohne Furcht begegnen: dazu bieten diese besonderen Wochen vor Ostern viele Möglichkeiten.[1]

Autorin Pia Baumann möchte diese Möglichkeiten nutzen und mit anderen ins Gespräch kommen, vor allem unterwegs, beim gemeinsamen Spaziergang. Da kommt sie besonders gut in Nachdenken und kann den großen Fragen des Lebens nachgehen. Welche das für sie sind, verrät sie am 18. Februar in den hr1 Sonntagsgedanken.

Jesus fastet in der Wüste

Aber auch im Alleinsein können neue Erfahrungen wachsen. So wie bei Jesus - dem Vorbild für die Fastenzeit.

Christliche Fastentraditionen erinnern an Jesus, der nach seiner Taufe vierzig Tage und Nächte in  der Wüste verbracht und dort gefastet hat (Mt 4,2). Wer heute zwischen Aschermittwoch und Ostern fastet, begibt sich daher auch mit Jesus auf den Weg. Sein Weg führte schließlich durch Leiden und Tod.

Zur Fastenzeit gehört daher für viele Menschen auch, an dieses Leiden zu erinnern und an die Menschen zu denken, die heute leiden. Die Fastenzeit heißt deshalb auch Passionszeit. Das Wort "Passion" bedeutet "Leiden", aber auch "Leidenschaft": Passioniert leben, so wie Jesus es getan hat.

Leid und Leidenschaft

Leid und Leidenschaft liegen in diesem Jahr auf besondere Weise zusammen: Die Passionszeit beginnt diesmal nämlich nicht nur mit dem Aschermittwoch, sondern auch mit dem Valentinstag. Kann man beides zusammen feiern? Was im ersten Moment wie ein Widerspruch erscheint, gehört im Leben zusammen, sagt Autor Matthias Viertel im hr2 Zuspruch.


[1]7wochenohne.evangelisch.de/komm-rueber-sieben-wochen-ohne-alleingaenge

 

 

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