Ein langer Tag im Jahr trägt den Namen eines Mannes der Bibel: Johannes der Täufer, ein Zeitgenosse des Jesus von Nazareth. Aus den Angaben im Lukasevangelium (Lukas 1,26) hat man geschlossen: Johannes wurde sechs Monate vor Jesus geboren. So ist der 24. Juni sein Geburtsfest und macht ihn zum Mann für die Mitte des Jahres. Johannes hat Jesus getauft. Deshalb der Beiname "der Täufer".
Größe anerkennen
Von Johannes stammt der Satz über Jesus: "Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden." Autorin Andrea Seeger porträtiert ihn im hr1 Zuspruch als selbstbewussten, starken Mann. Er hatte die Größe, andere groß und wichtig zu nehmen. Ein Vorbild fürs Leben heute.
Zweifeln macht menschlich
Johannes zweifelt am Ende seines Lebens an Gott und den Menschen. Von beidem erzählt Autor Michael Becker in seiner hr2 Morgenfeier. Alles dreht sich um die Frage, die viele auch heute umtreibt: Wie Zweifel an Leben und Glauben zur Ruhe kommen.
Grill statt Johannisfeuer
Autor Fabian Vogt denkt an die Trockenheit in diesem Juni. Man kann die Bräuche auch verändern! Dazu das hr3 Moment mal.
Greta und Johannes
Johannes las seinen Zeitgenossen gründlich die Leviten. Dazu noch mal Fabian Vogt, er spricht im hr3 Moment mal über unbequeme Menschen heute.
Der berühmte Zeigefinger
Berühmt ist seine Darstellung von Mathias Grünewald auf dem Isenheimer Altar. Da steht er unter dem Kreuz und weist mit überlangem Zeigefinger auf Jesus hin. Johannes offene, harte Worte über die Ungerechtigkeiten seiner Zeit haben besonders den Obrigkeiten damals nicht gefallen. Sie haben Johannes den Täufer eingekerkert und umgebracht.
Mehr zu Johannes und was er uns zu sagen hat, lesen oder hören Sie in den hr1 Sonntagsgedanken von Doris Joachim und im hr4 Übrigens von Bettina Pawlik.
Johannisfeuer und andere Bräuche
Besonders in den skandinavischen Ländern gibt es viele Bräuche rund um den Johannistag. Dort dauert die dunkle Jahreszeit besonders lang, und der Sommer kann nicht lang und hell genug sein. Auch in manchen Gegenden Deutschlands wird die kurze Nacht zum 24. Juni hell: Es werden Johannisfeuer angezündet. Nicht nur Liebespaare fassen sich an den Händen und springen übers Feuer. Ob es in diesem Jahr erlaubt wird, solche Feuer anzuzünden, ist unklar und gewiss regional verschieden. Die Waldbrandgefahr ist aufgrund der Trockenheit vielerorts sehr hoch. Hoffentlich beachten alle Sicherheitsmaßnahmen, die nötig sind, damit aus einem Brauch kein Unglück wird.
Wer ins Johannisfeuer hineinschaut, soll gute Augen bekommen. Das ist wohl der seherischen Kraft des scharfsichtigen Propheten Johannes zuzuschreiben. In ähnliche Richtung weist die Vorstellung, man könne in der Nacht zum 24. Juni im Traum einen Blick in die Zukunft werfen. Also: Was haben Sie geträumt?
Johannisbeeren, Ribiseln, Kanstraube
Die Johannisbeeren heißen so, weil die ersten Sorten rund um den Johannistag reif werden. In Süddeutschland und Österreich nennt man sie Ribiseln, in der Pfalz und in Südhessen Kanstraube, Kantztrauwe oder Gehonstraube. Wer Lust hat, einen Johannisbeerkuchen zu backen, findet 10 verschiedene Rezepte hier.