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Johannistag
Pixabay/Markus Distelrath

Johannistag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: Morgen ist wieder Johannistag, der Tag, an dem vor allem in Süddeutschland auf vielen Berggipfeln – aber auch hier und da in Hessen – Johannisfeuer entzündet werden; dieses Jahr wegen der Trockenheit hoffentlich mit einem Auge für die Sicherheit, damit die Natur keinen Schaden nimmt.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was steckt denn hinter diesem Brauch?

In der Bibel wird erzählt, dass Johannes der Täufer genau sechs Monate vor Jesus auf die Welt gekommen ist. Also am 24. Juni. Und weil er als Prophet verkündet hat, dass Jesus die Menschen mit „Feuer und mit Geist“ taufen wird, erinnern die Johannisfeuer bis heute daran, was es bedeutet, leidenschaftlich für das Leben und den Glauben zu entflammen.

Allerdings haben die Germanen wahrscheinlich auch schon vorher an ihren Mitsommerfesten Feuer entzündet.

 Das heißt: Die Christen haben die alten Feste einfach neu interpretiert?

Klar. Die Christen haben gesehen: Die Menschen feiern am 24. Juni, wie schön! Lasst uns dafür eine neue Deutung finden. Und die faszinierende Symbolik von Licht und Feuer gibt es ja in fast allen Religionen. Ich glaube: Es liegt immer an uns, ob wir uns von etwas berühren lassen.

 Ich sag mal so: Wer heute Abend seinen Grill anschmeißt, der könnte sich angesichts der Wärme und der Glut ja auch fragen: Wann empfinde ich glühende Leidenschaft? Wofür brennt mein Herz? Und: Für wen hole ich die Kohlen aus dem Feuer? Und schon ist er bei ganz existentiellen Fragen.

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