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Allerheiligen - ganz anders
Bild: Julita_pixabay

Allerheiligen - ganz anders

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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Heute ist Allerheiligen – ein typisch katholischer Feiertag, geht es doch darum, aller Heiligen zu gedenken. Und von denen gibt es eine Riesenmenge. Jeden Tag stehen welche im Heiligenkalender.

Zu einigen Heiligen habe ich eine besondere Verbindung

Aber dann doch noch einmal im Jahr: alle Heiligen. Mir ist das, ehrlich gesagt, ein bisschen viel. Ich habe ein paar Heilige, zu denen ich eine besondere Verbindung habe – weil ich ihr Leben interessant finde und von ihnen Anregungen für mein eigenes Leben bekomme. Zum Beispiel der heilige Andreas. Wenn der im Evangelium auftritt, hat er immer Menschen im Schlepptau, die er mit Jesus in Verbindung bringt. Oder Johannes Bosco, der im 19. Jahrhundert gelebt hat und ein fröhlicher Mensch gewesen ist. Oder die heilige Hildegard von Bingen, die als Frau des Mittelalters erstaunlich moderne Ansichten hatte.

Zu Paulus Zeiten gab es noch keinen Heiligenkalender

Auf die Frage, wer denn ein Heiliger oder eine Heilige ist, bekomme ich vom heiligen Paulus eine erstaunliche Antwort. Am Ende des 2. Briefes an die Gemeinde in Korinth schreibt er: „Es grüßen euch alle Heiligen“ (2 Kor 13,12b). Damit meint er die Glaubensgeschwister in der Gemeinde, in der er sich gerade aufhält. Denn einen Heiligenkalender gab es damals noch gar nicht!

Heilige gibt es auch in meiner direkten Umgebung

Und so verstehe ich seinen Satz: Eine Heilige, ein Heiliger ist ein Mensch, der mit Jesus verbunden ist und in seinem Sinne lebt und handelt. Dann gibt es außer der Riesenmenge von Heiligen im Heiligenkalender noch unwahrscheinlich viele Heilige. Vor allem gibt es sie in meiner direkten Umgebung.

An sie denke ich heute an Allerheiligen

Ich fange an, sie zu entdecken: Die Mutter, die zu ihren drei leiblichen Kindern noch zwei Pflegekinder hat und ihnen einen guten Start ins Leben ermöglicht. Der Lehrer, der besonders die schwachen Schüler im Blick hat und unterstützt. Und viele andere mehr. An sie und viele andere denke ich, wenn ich heute Allerheiligen feiere.

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