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Dietrich Bonhoeffer
Bild: Pixabay / Falco

Dietrich Bonhoeffer

Ein Beitrag von Jan Michel Zschörnig, Evangelischer Vikar, Kassel
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„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.“ – Berühmte Worte von Dietrich Bonhoeffer. Der Theologe schreibt sie aus einem Gefängnis, inhaftiert von den Nationalsozialisten. 

Nicht wegschauen, den Mund aufmachen

Bonhoeffer setzt sich damals in Nazi-Deutschland für verfolgte Juden und Flüchtlinge ein. Der Pfarrer ist aktiv im Widerstand und ein bedeutendes Mitglied der Bekennenden Kirche. Schon früh warnt er öffentlich vor Hitler, kritisiert die Herrschaft der Nationalsozialisten. Den Mund aufmachen, helfen, nicht wegschauen – als Christ fühlt sich Bonhoeffer dazu verpflichtet. 

Sein Glaube gibt ihm dazu Kraft

Sein Glaube gibt ihm Kraft selbst als alles schon aussichtslos ist: „Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag,“ fährt Bonhoeffer in dem Gedicht aus der Haft fort. Heute vor 79 Jahren wurde er von den Nazis ermordet. 

Bonhoeffers Widerstand ist brandaktuell

Sein Kampf für die Würde und Rechte von Verfolgten aber ist brandaktuell. Vor einigen Wochen schockierte diese Nachricht ganz Deutschland. Rechte planten in einer Potsdamer Villa, Millionen Menschen aus Deutschland zu vertreiben und die Demokratie zu schwächen. Dietrich Bonhoeffer bezahlt damals seinen Kampf gegen Hass und Ausgrenzung mit dem Leben. Ich weiß nicht, ob ich so weit gehen könnte – für meine Überzeugungen den Tod in Kauf nehmen. 

Vorbild für Protest gegen Hetze

Aber Bonhoeffer ist mir ein Vorbild, solche Hetze gegen andere nicht einfach hinzunehmen, sondern dagegen zu protestieren. Genau das machen derzeit viele von uns. Wir demonstrieren gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. Dietrich Bonhoeffer wäre sicher mit uns auf die Straße gegangen. 
 

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