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Franz von Assisi
Bild:Gordon Johnson/Pixabay

Franz von Assisi

Ayleen Nüchter
Ein Beitrag von Ayleen Nüchter, Katholische Gemeindereferentin im Pastoralverbund St. Benedikt Hünfelder Land

Es war so weit. Lange hatte ich es vor mir hergeschoben, doch irgendwann musste ich es angehen. Das Ausräumen meines alten Kinderzimmers. Beinah jeder noch so kleine Gegenstand, alte Postkarten oder Konzerttickets ließen unendlich viele Erinnerungen wach werden. Doch was kommt in den Müll und welche Dinge möchte ich weiter aufbewahren? Gibt es vielleicht sogar einiges, was sich noch verkaufen lässt? Umgehend fällt mir der Werbeslogan einer großen Verkaufsplattform ein. Hier heißt es: „Haben Sie noch Schätze im Keller?“

Krimskrams, der uns erstrahlen lässt – Erinnerungen, die wir tief in uns bewahren

Ich lächle bei dem Anblick des Berges an Sachen, die sich bei mir über Jahrzehnte angesammelt haben. Schätze sind es, mehr oder weniger. Für jemand Außenstehenden sicher nicht im Geringsten. Doch ich verbinde eben mit allem etwas. Die Gegenstände bringen mich in Gedanken an die Orte zurück, an denen ich ihnen das erste Mal begegnet bin. Heute am Gedenktag vom Hl. Franz von Assisi möchte ich mir eines seiner Zitate zu Herzen nehmen und nach diesem Schema aussortieren. Es lautet: „Denk daran, wenn Du diese Welt verlässt, kannst du nichts mitnehmen, was du erhalten hast. Nur das, was du gegeben hast.“ Der Satz stimmt mich nachdenklich. Ich schaue auf ein altes Mandalabuch, welches noch wie neu ist und schon kommt mir meine kleine Nichte in den Sinn. Sicher freut sie sich riesig, wenn ich es ihr vorbeibringe. Zugegebenermaßen habe ich selbst keine Verwendung mehr dafür. Es sind lediglich die schönen Erinnerungen an regnerische Nachmittage, an denen ich gerne mit Filzstiften die Motive ausgemalt habe. Ein bisschen bin ich stolz darüber, dass ich mich von meinem Malbuch trennen kann. Noch viel größer ist jedoch die Vorfreude auf die funkelnden Augen der kleinen Klara, die es sicherlich viel besser gebrauchen kann als ich. Entschlossen lege ich das Buch zur Seite und mir wird im selben Augenblick bewusst, dass ich nicht durch das Aufbewahren meiner kleinen Schätze reicher werde, sondern durch das Weiterschenken.

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