Ihr Suchbegriff
Zeichen der Liebe Gottes
Bildquelle: extern/unbekannt

Zeichen der Liebe Gottes

Daniel Stehling
Ein Beitrag von Daniel Stehling, Katholischer Pastoralreferent und Religionslehrer, Fulda

Blauer Himmel, herbstlicher Morgensonnenschein, frischer Wind. Ich werfe hektisch einen Blick auf meine Armbanduhr. Mit schnellen Schritten steuere ich den Kinderwagen mit meinem kleinen Sohn Linus Richtung Kindergarten. Wieder einmal bin ich spät dran. „Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen ist wirklich nicht einfach.
Vertieft in solche Gedanken, gerate ich immer weiter in die Spirale von Stress und Unruhe. Und natürlich, wie könnte es anders sein, sind auch noch alle Ampeln rot. So gesellt sich zu meiner Unruhe auch noch Ärger und Wut. Gefangen von meinen missmutigen Gedanken nehme ich die Welt um mich kaum noch wahr. Doch da holt mich Linus in die Wirklichkeit zurück, der laut ruft: „Da, da, da“. Mit strahlendem Gesicht greifen seine Hände in den Himmel. Seinen Zeigefinger hat er lang ausgestreckt. Ich halte den Kinderwagen an. Meine Blicke folgen dem kleinen Zeigefinger. Dann sehe ich es auch. Das goldene Kreuz auf dem Kirchturm unserer Pfarrkirche erstrahlt hell im Licht der Morgensonne. Und Linus hat es vor mir bemerkt. Nur kurze Zeit ist das golden leuchtende Kreuz auf tiefblauem Hintergrund zu sehen. Einige Augenblicke später ist die Sonne bereits weiter gewandert und das „Lichtereignis“ ist wieder verschwunden. Ich bleibe noch einen Augenblick gebannt stehen. Ich schäme mich ein wenig beim Weitergehen. „Wie konnte ich mich vom Stress so in Beschlag nehmen lassen?“. Und aus meinem christlichen Glauben heraus deute ich diese Begebenheit für mich: Gott will mir in meinem Alltag die Augen öffnen für seine Zeichen. Für seine Liebe, die mein Leben lebenswert macht. Mein kleiner Linus hat mir das heute deutlich gemacht. - Typisch Gott. Für mich ist das ein Aufruf: „Halte die Augen offen für die kleinen Zeichen der Liebe Gottes in deinem Alltag!“

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren