Vom guten Ton
Meine Schwester erzählt mir von einem Abend mit Freundinnen. Sie saßen bis spät am Abend auf der Terrasse zusammen. Bei Kerzenschein haben sie miteinander gelacht und geredet über das Nötige und Unnötige und alles dazwischen.
Irgendwann sagte eine der Freundinnen: „Ich brauch mal euren Rat!“ Ein Kollege hatte sich ihr gegenüber im Ton vergriffen. Sie hat ihm die Meinung gesagt und zwar so, dass die anderen im Team es hören konnten.
Wie reagiere ich richtig?
Im Nachhinein ist sie sich nicht mehr sicher, ob das richtig war. Sie will von ihren Freundinnen wissen: „Hättet ihr ihn auch vor versammelter Mannschaft zur Rede gestellt?“
Die Antwort kommt prompt: Nein. Die Runde der Freundinnen ist sich einig: „Dein Ton war zu harsch. Und: So was klärt man besser unter vier Augen.“
Ein Gespräch unter vier Augen
In der Bibel empfiehlt Jesus seinen Freunden: „Wenn dich jemand schlecht behandelt, dann geh zu ihm und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du ihn wieder gewonnen.“
Und wenn nicht? „Dann“, sagt Jesus, „kannst du einen oder zwei andere dazu holen und es vor ihnen besprechen.“ Erst wenn auch das nichts bringt, dann vor versammelter Mannschaft. (Matthäus 18,15-17)
Das sind kluge Schritte, wie ich versuchen kann, meinen Ärger aus der Welt schaffen, ohne den anderen bloßzustellen.
