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Was mich auf meinem Weg stärkt
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Was mich auf meinem Weg stärkt

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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„Kann mein Mann mal die Krankensalbung bekommen?“ Mit dieser Frage hat mich eine Frau vor der Kirche überrascht, als ich gerade am Sonntag zum Gottesdienst in die Gemeinde kam. Ihr Mann stand neben ihr und hat sich auf einen Rollator gestützt. Beide kannte ich, weil sie regelmäßig den Gottesdienst mitgefeiert haben. „Selbstverständlich. Wenn Sie mögen, gleich heute,“ habe ich geantwortet. 

Die Krankensalbung hieß früher mal „Letzte Ölung"

Für mich ist nämlich klar: Die Krankensalbung wird gefeiert, um Gottes Unterstützung zu erfahren, wenn der Weg beschwerlich wird: im Alter, wenn Krankheit das Leben schwer macht oder wenn ich - durch was auch immer - verunsichert bin. Die Feier der Krankensalbung hieß früher mal „Letzte Ölung“ und wurde gespendet, kurz bevor ein Mensch gestorben ist. Zudem hatte die Letzte Ölung nur eine Aufgabe: dem Sterbenden sollten die Sünden vergeben werden, damit er unbefleckt vor Gott treten konnte. 

Seit über 50 Jahren heißt das Sakrament nun Krankensalbung. Und mit der Änderung des Namens hat sich auch die Blickrichtung verändert: Stärkung für den Weg, der vor mir liegt – das ist der Inhalt der Feier. 

Gott geht mit dir auf deinem Weg

Ich habe an diesem Sonntagmorgen meine Predigt weggelegt und kurz etwas über den Sinn und Inhalt der Krankensalbung gesagt. Und dann habe ich alle, denen es wichtig war, zum Empfang der Krankensalbung eingeladen. Ich war selbst überrascht, wie viele die Einladung angenommen haben, alte, aber auch junge Menschen. Ein großer Halbkreis hat sich um den Altar versammelt. Ich habe jedem Einzelnen mit einem Gebet die Hand aufgelegt und dann auf die Stirn und die Hand mit einem besonderen Öl ein Kreuz gezeichnet. Dazu werden Worte gesprochen, die zum Ausdruck bringen: Gott geht mit dir auf deinem Weg, er stärkt und stützt dich. Die Feier hat entsprechend lange gedauert, aber es war zu spüren, wie ergriffen alle waren. Und ich bin sicher, jede und jeder ist gestärkt nach Hause gegangen.

 

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