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Rollenwechsel
Pixabay/Qamera

Rollenwechsel

Claudia Sattler
Ein Beitrag von Claudia Sattler, Evangelische Pfarrerin, Herborn
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Bei uns zu Hause ist jede Woche Fasching. Die Verkleidungskiste steht immer griffbereit im Kinderzimmer. An manchen Tagen verwandelt sich unser Haus in ein Schloss, in dem vornehme Prinzessinnen wohnen. An anderen Tagen ist es ein Segelschiff, auf dem wilde Piraten hausen, die Säbel schwingen und auf Schatzsuche gehen.

An Fasching verkleiden sich auch viele Erwachsene

Heute und Morgen, an den Faschingstagen, werden auch viele Erwachsene mal wieder in die Verkleidungskiste greifen und sich verwandeln in die, die sie gerne sein wollen. Egal wie groß, klein, bunt oder knallig, jede Rolle ist erlaubt. Der eine geht als Superman vielleicht mit ein bisschen mehr Selbstbewusstsein auf die Straße, der andere genießt die Aufmerksamkeit im Einhorn-Glitzerkostüm, während die dritte es im Bärenkostüm mal mit Gemütlichkeit probiert.

Einmal in eine andere Rolle schlüpfen

Ich finde es ganz schön, einmal die eigene Rolle abzulegen: Für einen Moment wieder so frei sein wie ein Kind und sein dürfen, wer und wie man möchte. Aus dem Alltag raus schlüpfen und ins Kostüm und eine neue Rolle rein.

Achtung und Respekt müssen gewahrt werden

Vieles kann ich so an den närrischen Tagen ablegen: Die Schüchternheit, die Ordnungsliebe, der manchmal schwere Ernst des Lebens. Aber nicht alles. Achtung und Respekt vor anderen behalte ich mir. Denn in jedem Kostüm trage ich die Verantwortung für das, was ich sage und tue. Ich finde: Heute und morgen muss keiner ein Blatt vor den Mund nehmen, es darf deftig und satirisch sein, aber bitte nicht verletzend.

Ich wünsche allen Närrinnen und Narren viel Spaß beim Verkleiden, beim Lachen und Tanzen und frei sein. Vielleicht bleibt ja etwas Glanz übrig vom Glitzerkostüm oder ein Stück Mut aus der Superheldenverkleidung für die nächsten Tage.

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