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Gut informiert
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Gut informiert

Eva Reuter
Ein Beitrag von Eva Reuter, Katholische Pastoralreferentin, Betriebsseelsorge im Bistum Mainz / Regionalstelle Rheinhessen

Unsere 17jährige Tochter liest keine Zeitung. Damit ist sie voll im Trend. Die meisten Jugendlichen nutzen andere Medien – allen voran Social Media mit Plattformen wie Instagram oder tiktok. Am Tag der Jugendinformation frage ich mich heute: Wie können seriöse Informationen jungen Leuten zugänglich gemacht werden?

Eine Studie hat 2021 festgestellt: Über die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist nur unzureichend über aktuelle politische Ereignisse informiert. Und die Interessierten holen sich ihre Informationen meist online und nur selten über klassische Medien wie Radio, Fernsehen oder eben die Zeitung. 

Das stärkt mein Vertrauen in solche Informationen

Gleichzeitig kann man in anderen Befragungen hören: Auch bei Jüngeren wächst die Angst vor „Fake News“, also vor gezielten Falschmeldungen. Auch ich mache mir Sorgen in Zeiten von Künstlicher Intelligenz und „deep fakes“, also Inhalten, die kaum noch als Fälschung zu entlarven sind.

Ich finde es ein hohes Gut, dass wir in Deutschland eine freie Presse und öffentlich-rechtlich organisierte Sendeanstalten haben. Das stärkt mein Vertrauen in ausgewogene und sachorientierte Information. 

So wird die eigene Meinungsbildung unterstützt

Und so wünsche ich mir nicht nur für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Artikel 13 der UN-Kinderrechtskonvention soll weltweit umgesetzt werden. Demnach haben Kinder und Jugendliche ein Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht schließt auch die Freiheit ein, sich Informationen und Gedankengut jeder Art zu beschaffen, zu empfangen und weiterzugeben.

Informationen müssen deshalb in einfacher und kindgerechter Sprache zur Verfügung stehen. Das kommt letztlich allen zugute, denn: Einfache Texte sind für viele zugänglich, komplizierte Texte schließen aus. Auch die klare Unterscheidung von Meinung und Tatsache ist wichtig. So wird die eigene Meinungsbildung unterstützt. 

Das war mir gar nicht bewusst

Die wichtigste Informationsquelle aller Deutschen sind übrigens wir alle: Fast 80% geben an, sich über die Familie, Freunde und Nachbarn zu informieren. Das war mir gar nicht bewusst. In Zukunft will ich mich deshalb noch verantwortungsvoller informieren, damit ich eine gute Quelle für meine Mitmenschen bin und widersprechen kann, wenn Fake News verbreitet werden.

Ich will darauf achten, wie seriös meine Quellen sind, und ich will transparent kommunizieren. Das bedeutet: Ich weise darauf hin, woher ich eine Information habe und ob es sich um Tatsachen oder eine Meinung oder Einschätzung handelt. 

Die Bibel ...eine zusätzliche Richtschnur

Als Christin habe ich da eine zusätzliche Richtschnur: die Bibel. An vielen Stellen steht dort etwas über Ehrlichkeit und Wahrheit. Am grundsätzlichsten im achten Gebot: „[Du sollst] nicht Falsches gegen deinen Nächsten aussagen“. (Deuteronomium/5. Mose 5,20) – Wenn sich wenigstens Christinnen und Christen daran halten, ist noch längst nicht alles, aber schon viel gewonnen. 
Mit dieser Richtschnur kann ich dazu beitragen, Fake News aufzudecken und deren negativen Einfluss zu begrenzen – nicht nur für Jugendliche wie meine Tochter.

 

 

 

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