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Eine offene Kirchentür
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Eine offene Kirchentür

Ute Klewitz
Ein Beitrag von Ute Klewitz, Pastoralreferentin, Mentorin für Lehramtsstudierende mit dem Fach Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
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Als Seelsorgerin in der Hochschulgemeinde begleite und unterstütze ich vor allem Studierende, die Lehrer*innen für Katholische Religion werden.  Am Ende des Studiums hat vor kurzem eine Studentin zu mir gesagt: „Dein Büro ist ein Ort des Ankommens. Wenn ich studiere, weiß ich: Da gibt es einen Ort, an dem ich mich richtig wohl fühle. Und das zu wissen, tut einfach richtig gut. Da fühle ich mich im Theologiestudium gleich ein bisschen mehr zuhause …“

Kirchliche Ankerorte schaffen, an denen Menschen sich wohlfühlen

Das Kompliment der Studentin hat mir sehr gut getan und mich in meiner Motivation bestärkt, kirchliche Ankerorte zu schaffen, an denen Menschen sich wohlfühlen, eben ein bisschen wie zuhause. Ich mag es selber, wenn ich mich wohlfühlen kann an kirchlichen Orten. Vor allem auf verschiedenen Reisen in Skandinavien habe ich Kirchen besucht, in denen ich mich richtig gut gefühlt habe.

In Schweden laden viele Kirchen mit Kirchenkaffee zum Verweilen ein

In Schweden gibt es in vielen Kirchen ein Kirchenkaffee. Ob in Arjeplog, Uppsala oder Stockholm – also egal, ob in kleinen oder großen Städten –, in irgendeiner Ecke der Kirche stehen für Erwachsene und auch Kinder Tische und Stühle, ganz oft gemütlich hergerichtet. Auf einem Tisch stehen dann Kaffee, Tee und manchmal auch Gebäck und Kekse. Das lädt richtig zum Verweilen ein.

Schwedische Schüler*innen arbeiten zwei Sommerwochen für‘s Gemeinwohl

In der Zeit der Sommerferien wird diese heimelige Atmosphäre noch gesteigert. In Schweden arbeiten Schüler*innen in den Sommerferien zwei Wochen für das Gemeinwohl – so eben auch in Kirchen. In dieser Zeit gibt es neben den Kaffeeecken auch Führungen, Meditationen und Musik – mal vom Band oder auch manchmal mit Instrumenten live vor Ort. Die Kirchengemeinden in Schweden sind einfach aufmerksame Gastgeber*innen.

Das würde ich mir auch für unsere Kirchen wünschen

Das ist genauso, wie meine Studentin mein Büro beschrieben hat, ein Ort des Ankommens und Verweilens. Ich mag diese schwedischen Kirchorte einfach sehr. Gerade jetzt in der Osterwoche würde ich mir das auch hier in unseren Kirchen wünschen: offene Kirchentüren, Sitzmöglichkeiten und eine gute Tasse Kaffee, die zum Verweilen und Unterhalten einlädt.

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