Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Helene Lange - eine Kämpferin für Frauenrechte
Bild: geralt_pixabay

Helene Lange - eine Kämpferin für Frauenrechte

Pia Arnold-Rammé
Ein Beitrag von Pia Arnold-Rammé, Katholische Pastoralreferentin, Referentin für Sozialpastoral, Frankfurt
Beitrag anhören:

Meine Schule in Frankfurt hieß Helene-Lange-Schule. Vor dem Eingang stand eine überlebensgroße Statue von dieser Helene Lange. Aber wer sie war, wusste von uns Schülerinnen niemand. Sie war kein Thema, obwohl das damals eine reine Mädchenschule war. Erst während meines Studiums habe ich sie sozusagen „kennengelernt“.

Die Brüder durften draußen spielen, sie musste im Haushalt helfen

1848 wurde Helene Lange in Oldenburg geboren. Schon als Kind hat sie sich geärgert: ihre beiden Brüder durften draußen spielen und sie musste drinnen sitzen, Taschentücher nähen und im Haushalt helfen. Sie hat in Oldenburg eine höhere Töchterschule besucht. In diesen Schulen sollten Mädchen ausgebildet werden, damit - so steht es in einer Denkschrift aus dem Jahr 1872 - „der deutsche Mann nicht durch die geistige Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit seiner Frau am häuslichen Herde gelangweilt werde.“ Mit 16 Jahren wird sie Vollwaise, und dann ist es auch schon wieder vorbei mit Bildung. Sie lebt bei ihrem Großvater und soll darauf warten, von einem Mann geheiratet zu werden.

Zusammen mit anderen Frauen, setzte sie sich für Frauenrechte ein

Helene Lange aber bringt sich im Selbststudium so viel bei, dass sie schließlich als Externe die Prüfung am Lehrerinnenseminar in Berlin besteht. Doch ihr Kampf geht weiter. Sie will, dass Mädchen dieselben Fächer wie Jungs belegen können. Sie will, dass Mädchen auch Abitur machen und studieren dürfen. Sie schließt sich mit anderen Frauen zusammen, um diese Ziele zu erreichen. Vieles konnte sie noch erleben, so zum Beispiel, dass Frauen studieren durften, dass Frauen wählen durften, dass Frauen Mitglied in politischen Parteien sein dürfen.

Was in Deutschland selbstverständlich ist, gilt längst nicht weltweit

Heute ist Weltfrauentag! Vieles von dem, wofür Helene Lange sich eingesetzt hat, ist bei uns in Deutschland mittlerweile selbstverständlich – auch dank ihres Kampfes und der ihrer Mitstreiterinnen. Aber weltweit gilt das längst nicht. Aber auch in anderen Ländern gibt es sie noch, diese kämpferischen Frauen: Sie trotzen allen Anfechtungen und Bedrohungen und kämpfen für die Rechte von Frauen, weltweit.

Dieser Kampf lohnt sich

Frauen wie Helene Lange machen Hoffnung: dass der Kampf sich lohnt, dass eine bessere Welt möglich und erreichbar ist, allen Widerständen zum Trotz!

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren