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Barbaratag
GettyImages/Zhuqin Chen

Barbaratag

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Heute ist Barbaratag. Dazu gehört ein Brauch: Man schneidet von einem Obstbaum einen Zweig mit Knospen ab. Am besten von einer Kirsche. Den Zweig stellt man in eine Vase mit Wasser. Mit etwas Glück kann man sich dann an Weihnachten über einen blühenden Zweig freuen.

Barbara steht zu ihrem Glauben, trotz Folter und Todesurteil

Der Brauch mit den Barbarazweigen geht zurück auf eine alte Legende aus der Zeit der römischen Kaiser. Damals war das Christentum verboten. Barbara – eine junge Frau – war Christin. Sie ließ sich aber nicht entmutigen – trotz Verfolgungen – und blieb ihrem Glauben treu. Das wurde öffentlich bekannt. Sie wurde verhaftet und gefoltert. Zuletzt zum Tod verurteilt.

Ein Blütenzweig im Gefängnis gibt Trost

Auf dem Weg ins Gefängnis – so erzählt die Legende – blieb Barbara mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen. Sie nahm den abgebrochenen Zweig mit in die Zelle und stellte ihn in eine Vase mit Wasser. Wenige Wochen später – gerade an dem Tag, als das Todesurteil vollstreckt wurde – soll der Zweig aufgeblüht sein.

Barbara sah ihren Tod nicht als das Ende an, sondern als den Beginn eines neuen Lebens bei Gott. In dem blühenden Zweig konnte sie ein Zeichen sehen, dass ihr Leben in Gottes Ewigkeit neu aufblühen wird. Für die junge Frau war das ein starker Trost in ihren letzten Stunden.

Barbarazweige brauchen Frost, damit sie blühen

Ich habe mir heute von einem Kirschbaum drei Zweige abgeschnitten, und sie für eine Nacht ins Eisfach gelegt. Denn Barbarazweige brauchen winterlichen Frost, bevor sie aufblühen. Die Zweige werde ich dann in lauwarmes Wasser stellen, damit sie meinen, es sei Frühling, und hoffentlich in voller Pracht an Weihnachten aufblühen.

Die blühenden Barbarazweige sind für mich ein starkes Zeichen: Gott gibt uns nicht auf.

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