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Keine Sklaven, Menschen!
Bild: tom_pixabay

Keine Sklaven, Menschen!

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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„Vier T-Shirts für drei Euro“ – diese Werbung habe ich erst vor kurzem am Schaufenster einer großen Modekette gesehen. Ganz kurz habe ich gedacht: Das ist ein super Angebot. Aber gleich danach ist mir klar geworden: Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Und dabei sind mir all die Berichte über die großen Textilfabriken auf der südlichen Welthalbkugel, in den Sinn gekommen, besonders in Bangladesch. Dort müssen Menschen unter unmenschlichen Bedingungen für einen kleinen Lohn arbeiten, damit unsere Kleidung hier so günstig ist. Ganz besonders Kinder sind davon betroffen. Viele Menschen sagen, diese Form der Arbeit ist eine moderne Form der Sklaverei.

14 Stunden am Tag für einen Hungerlohn arbeiten

Und solche Arbeitsbedingungen gibt’s nicht nur in der Textilbranche. Laut den Vereinten Organisationen leiden weltweit heute etwa 50 Millionen Menschen unter den verschiedenen Formen der modernen Sklaverei, davon ist jeder achte ein Kind. Sklaverei bedeutet heute: Zwangsarbeit, Ausbeutung, Arbeit unter Androhung von Gewalt und Menschenhandel. Sklaverei ist es zum Beispiel, wenn Menschen 14 Stunden am Tag für einen Hungerlohn arbeiten müssen. Deswegen finde ich wichtig, dass die UN für morgen einen „Internationalen Aktionstag für die Abschaffung der Sklaverei“ ausgerufen hat.

Ich will moderne Sklaverei nicht mit meinen Einkäufen unterstützen

Ich finde: Es ist wichtig, sich darüber zu informieren und sich dafür einzusetzen, dass jeder Mensch menschenwürdig behandelt wird. Aus der Schöpfungsgeschichte in der Bibel habe ich gelernt: Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes und hat damit eine unverlierbare Würde. Und so will ich in Zukunft besser bei meinen Einkäufen darauf achten, woher die Sachen kommen, die ich einkaufe, und unter welchen Umständen sie hergestellt worden sind. Ich will moderne Sklaverei nicht unterstützen – auch wenn ich für das T-Shirt ein paar Euro mehr ausgeben muss.

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