Ein schönes Fleckchen Erde
Ein schönes Fleckchen Erde ist es. Alter Baumbewuchs ringsum. Die Westsonne am Nachmittag. Ruhig. Idyllisch.
Kauf unserer letzten Ruhestätte
Wir haben es im Frühjahr gekauft. Diese zwei Quadratmeter. Unser Grab. Bürokratisch korrekt lautet das im Gebührenbescheid der Friedhofsverwaltung: „Erwerb Nutzungsrecht an einem Tiefwahlgrab für 40 Jahre“.
Unsere letzte Ruhestätte. Die irdische. Für meine Frau und mich. ‚Das können wir jetzt doch schon regeln‘. Haben wir gedacht. Dann müssen die Kinder sich keinen Kopf machen. Dann. Wenn sie vielleicht für uns entscheiden müssen. Wenn das Grab gebraucht wird. Was hoffentlich ja noch lange hin sein wird….
„Gut vorbereitet für die letzte Reise“
„Sein Haus bestellen“. Sagte man früher. „Nicht(s) vergessen“ heißt heute eine Broschüre meiner Evangelischen Kirche. Untertitel: „Gut vorbereitet für die letzte Reise“. Sie will helfen, ‚mein Haus zu bestellen‘. Eine Checkliste weist hin auf alles, was ich klären sollte. In einem zugehörigen Ordner kann ich Wichtiges abheften. Nach Stichworten geordnet. Das Schreiben der Friedhofsverwaltung bezüglich unseres Grabes hefte ich wohl ab unter Punkt 5. ‚Verfügungen für den Todesfall‘.
Zufrieden jetzt schon eine eigene Grabstätte zu haben
„Ist das nicht komisch. Wenn ihr an eurem eigenen Grab steht?“ fragen Freunde uns.
Eigentlich nicht. Eher zufrieden macht uns unser Grab. Das ist schon einmal geregelt. Das passt: Die Bushaltestelle ist nah. Das Gelände ebenerdig. Rollator-tauglich. Wir haben alle Gestaltungsmöglichkeiten. Erdbestattung, Urnenbestattung. Beides möglich. Eine Grabplatte erlaubt. Minimale Grabpflege also...
Und eine andere Wohnstätte bei Gott
Unsere Grabstätte. Ein schönes Fleckchen Erde. Aber nichts für die Ewigkeit. Denn da haben wir noch eine ganz andere ‚Wohnstätte‘. Bei Gott. Darauf vertraue ich.
