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Erntedank ganz anders
Bild: Dieter_Ludwig_Scharnagl_pixabay

Erntedank ganz anders

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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Anfang Oktober haben viele Kirchengemeinden das Erntedankfest begangen. Bei uns in Ockenheim wird jedes Jahr ein toller so genannter Erntealtar aufgebaut: Da stapeln sich Äpfel und Birnen, Kürbisse und Trauben – und auch ein paar Flaschen Wein gehören dazu. So wird der Dank für all das, was in diesem Jahr in der Natur gewachsen ist, anschaulich gemacht.

Damit ich möglichst lange etwas davon habe

Mit dem Erntedanksonntag ist aber die Ernte noch lange nicht abgeschlossen. Ich selbst habe noch den ganzen Oktober zu tun gehabt, um das Gemüse und das letzte Obst zu ernten. Damit ich möglichst lange etwas davon habe, musste die Ernte haltbar gemacht werden: die Bohnen trocknen, Gemüse einkochen oder eingefrieren, Marmelade kochen. Ich bin dankbar für die Gaben der Erde und freue mich drauf, wenn ich im Winter immer wieder etwas davon aufessen kann.

Mein persönliches Erntedankfest erleben

Mir fallen aber auch noch andere Dinge ein, für die wir im Gottesdienst und im Alltag Dank sagen können: Für einen 18. Geburtstag zum Beispiel – da ist ein junger Mensch gewachsen und startet in einen neuen Lebensabschnitt. Oder jemand hat eine Prüfung bestanden und kann in den Beruf starten. Ich selbst habe dieses Jahr ein ganz besonderes und persönliches Erntedankfest erlebt: Im Herbst hat mein Ruhestand begonnen. Mit einem Fest haben wir uns voneinander verabschiedet, unser Team und ich und viele Menschen, mit denen ich durch meinen Dienst als Klinikseelsorger verbunden bin.

Was wir gemeinsam bewegen konnten

Eine Kollegin hat stellvertretend für alle anderen auf den Punkt gebracht, was wir auf unserem gemeinsamen Weg miteinander erlebt und gestaltet haben. Und da habe ich gemerkt, welche Spuren ich legen und was ich gemeinsam mit den anderen bewegen konnte. Das hat mich sehr gefreut und überaus dankbar gemacht. Und es hat mich ermutigt, in den kommenden Lebensabschnitt zu starten.

Das war Erntedank auf eine ganz andere und auch ganz wunderbare Weise.

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