Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Ich drück' dir die Daumen
Foto privat

Ich drück' dir die Daumen

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
Beitrag anhören:

„Ich drück‘ dir die Daumen!“, sagt man, wenn man jemandem in einer schwierigen Angelegenheit Glück wünscht. Damit will man zum Ausdruck bringen: Ich unterstütze dich. Ich denke an dich.

Daumendrücken soll Glück bringen

Das Drücken der Daumen soll Glück bringen. Wie kommt man gerade darauf? – Es gibt verschiedene Erklärungen. Eine geht zurück in die Antike. Schon die alten Römer kannten den Ausdruck „Ich drücke dir die Daumen“ und zwar von den Gladiatorenkämpfen. Das waren Kämpfe auf Leben und Tod.

Daumendrücken entschied bei den Römern über Leben und Tod

Hatte ein Gladiator den Kampf verloren, musste er sterben. Aber eine Chance hatte er noch: Er konnte das Publikum um Gnade bitten. Das entschied dann darüber, ob der Verlierer weiterleben darf. Und dabei spielte das Daumendrücken die entscheidende Rolle.

Für die Römer symbolisierte der Daumen als der kräftigste Finger der Hand das Schwert. Streckten sie den Daumen aus, hieß das: Schwert raus, Kopf ab. Für den Gladiator das Todesurteil.

Wollten die Zuschauer aber, dass der besiegte Kämpfer begnadigt wird, hoben sie die Hand und steckten den Daumen zwischen die übrigen Finger. Damit machten sie deutlich, das Schwert soll in die Halterung zurückgesteckt werden. Der Verlierer durfte am Leben bleiben. Er war begnadigt.

Ein Bild für Gnade

So ist das Daumendrücken ein Bild für Gnade. Vielleicht sogar ein Bild für Gott. Denn im Leben ist es ja ganz ähnlich. Da verliere ich auch manchmal, bleibe hinter dem zurück, was ich mir vorgenommen habe oder was andere von mir erwarten. Manches geht schief.

Trotzdem: Ich lebe weiter. Denn Gott drückt mir die Daumen. Spricht mir zu: Meine Gnade ist größer. Ich will nicht deinen Untergang, sondern ich will, dass du lebst.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren