Einander halten und zusammenhalten
Jetzt kommt eine gute Nachricht. Wir brauchen gute Nachrichten, hat neulich ein Psychologe gesagt (focus.de). Viele Meldungen sind düster, bedrückend. Die Seelen werden dunkel dabei. Aber jetzt werden sie hell, mit einer guten Nachricht.
Sie heißt: In Kassel gibt es demnächst eine „Sesamstraße“. Ja, eine neue Straße bekommt diesen Namen. Weil dort eine Schule liegt und die Schülerinnen und Schüler lange dafür gekämpft haben. Sie haben der Stadtverwaltung viele Briefe geschrieben und nicht lockergelassen. Herrlich ist das.
Erst einmal ist es lustig. Aber dann ist es noch mehr. Es ist eine Verzauberung der Welt - als würde ein wenig Glitzer verstreut. Die Sesamstraße ist zwar für Kinder; aber auch Erwachsene haben ihre Freude am Krümelmonster, an Ernie und Bert und wie sie uns die Welt erklären. Manchmal ernst, manchmal heiter - immer mit einem Augenzwinkern. Mir wird das Schwere der Welt etwas leichter. Denn was die Sesamstraße ja eigentlich zeigt, ist: Ich kann die Welt bestehen; ich kann mein Leben bestehen. Mit Witz, mit Freundlichkeit, mit Zusammenhalt in der Trauer.
Das brauchen wir: dass wir einander halten und zusammenhalten in der Schwere der Zeit. Dass wir mit Gottes Hilfe den Witz nicht verlieren, der uns immer ein wenig größer macht als der Schmerz. Wenn Ernie kichert, geht auch Erwachsenen das Herz auf. Weil sie ahnen: Ich kann es schaffen, das Schwere.