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Kalte Nächte
Bild: C. Findeis-Dorn

Kalte Nächte

Cäcilia Hickl
Ein Beitrag von Cäcilia Hickl, Pastoralassistentin, Katholische Pfarrei St. Nikolaus, Rodgau
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Moderator:in:  Diese Woche ist es überall in Hessen richtig kalt geworden, gestern gab es Frost und Schneechaos. Viele müssen morgens kratzen, die Kids frieren an den Bushaltestellen. Dafür ist es drinnen umso gemütlicher. Cäcilia Hickl von der katholischen Kirche, freust du dich auf den Winter?

Ich freue mich immer, wenn es Richtung Jahresende das erste Mal richtig kalt wird und friert, das gehört für mich dazu, sonst kommt gar keine Winter- und Adventsstimmung auf. Weihnachtsmarkt bei 15° finde ich nur halb so schön. Auch wenn die Verkäufer:innen bestimmt ganz schön frieren. Und so geht’s ja allen, die nicht einfach nach Hause und sich aufwärmen können.

Ja, das betrifft alle, die im Freien arbeiten oder unterwegs sind. Bei gutem Wetter kann man die schnell mal beneiden, aber jetzt?

Besonders die Wohnungslosen trifft der Winter hart. Diese Menschen haben ja oft keine Rückzugsmöglichkeit, können nicht warm duschen oder sich schnell einen heißen Tee kochen. Seine Wohnung kann man schnell verlieren, und so angespannt, wie der Wohnungsmarkt zurzeit ist, ist es schwer, eine neue zu bekommen. Deshalb ist es umso wichtiger, wenn sich Menschen solidarisch zeigen und helfen.

An vielen Orten in Hessen gibt es ja verschiedene Projekte für wohnungslose Menschen. Weißt du da mehr?

Ja, in Frankfurt fährt zum Beispiel in der kalten Jahreszeit der Kältebus, die Mitarbeitenden verteilen Tee, Decken, Schlafsäcke oder bringen Menschen zu Übernachtungsmöglichkeiten. In Kassel gibt es eine Initiative mit Notschlafstellen für wohnungslose Menschen, die woanders nicht unterkommen können. An manchen Orten in Hessen kann man auch Jacken und Schlafsäcke spenden, die dann ausgegeben werden. Mein Appell, was alle machen können: immer hinschauen, wenn jemand in Not ist, ansprechen und im Zweifel die Rettungskräfte rufen, damit auf unseren Straßen niemand erfriert.

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