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Ab in die eigene Tonne
Bild: Letone/Pixabay

Ab in die eigene Tonne

Judith Vonderau
Ein Beitrag von Judith Vonderau, Katholische Autorin bei "kirche im hr", Bad Orb
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Ran an den Müll! So heißt es heute Mittag ab 13 Uhr in Bad Orb im Main-Kinzig-Kreis. Denn heute findet wieder der Umwelttag statt. Einmal im Jahr gibt es um Bad Orb herum diese Sammelaktion. Dabei geht es schlicht und einfach darum, Müll einzusammeln. Die Stadt organisiert das und mitmachen können alle. Gruppen und Familien ziehen durch die Feldgemarkungen und sammeln alles ein, was dort nicht hingehört.

Schon letzten Jahr habe ich mit meiner Familie beim Umwelttag mitgemacht. Mit Nachbarn sind wir losgezogen, ausgerüstet mit Müllsäcken und Handschuhen. Und ich war erstaunt, was wir so alles gefunden haben: leere Glasflaschen, Plastikmüll, sogar große Metallteile. Es lag so viel Müll in der Natur rum!

Das Ergebnis: sehr viele randvoll gepackte Müllsäcke! In dieser kurzen Zeit haben wir viel geschafft und es hat mir gut getan zu sehen, was so eine Aktion bewirken kann. Ich hatte das Gefühl, dass ich damit einen kleinen Beitrag leisten konnte, um die Welt ein bisschen besser – und in diesem Fall auch ein bisschen sauberer – zu machen.

Wenig Aufwand – große Wirkung

In einer Zeit, in der Menschen sich oft hilflos fühlen angesichts der Krisen in der Welt, tut es gut, Selbstwirksamkeit zu erleben. Zu spüren, dass ich selbst mit relativ wenig Aufwand etwas bewirken und zum Guten verändern kann.

Aber die vielen vollen Müllsäcke haben mich auch nachdenklich gemacht: Denn sie hätten nicht sein müssen. Wenn der ganze Müll nicht erst in die Landschaft geworfen worden wäre, dann hätten wir ihn gar nicht aufsammeln müssen. Und dabei könnte es doch so einfach sein: Der eigene Müll gehört in die eigene Tonne. Fertig!

Und dann muss ich daran denken, was in der Bibel im Buch Genesis steht. Interessanterweise gibt es da auch schon einen Hinweis auf den Umwelttag. Denn in der Schöpfungserzählung wird beschrieben, wie Gott den Menschen die Erde anvertraut. Er zeigt ihnen die Pflanzen und Tiere, die ganze Natur. Und dann sagt er ihnen: „Ihr seid dafür verantwortlich. Kümmert euch gut darum.“

Was für eine große Verantwortung, was für ein großer Auftrag. Ich bin mir sicher, hier geht es nicht darum, zu herrschen und Macht auszuüben. Sondern es geht darum, dass alle gut miteinander leben können. Alle, das heißt nicht nur wir Menschen, sondern auch Tiere, Pflanzen, das ganze Ökosystem. Denn nur, wenn es der ganzen Schöpfung gut geht, haben auch alle was davon.

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