Jede Zeit hat ihre Namen - und Namenspatrone
Ich heißt Andrea, und als ich 1968 geboren wurde, und überhaupt in den 60er und 70er Jahren, waren die Namen Andrea und Andreas unter den Top 10 der beliebtesten Vornamen - zusammen mit Thomas, Claudia, Stefan, Susanne, Sabine, Christine und Michael …. Und so hießen dann auch mein Bruder, meine Cousinen und Cousins und die Kinder früher in der Schule und manche meiner heutigen Freundinnen und Freunde.
Immer wieder habe ich mit meinem Namen gehadert
Jede Zeit hat so ihre Namen. Und wenn man damals Andrea oder Andreas hieß, war man meistens nicht der oder die einzige in der Klasse oder im Verein. Immer wieder mal habe ich mit meinem Namen gehadert. Als Kind, weil ich gerne Barbara heißen wollte, wie das Nachbarmädchen, das ich toll fand und dafür beneidet habe, dass sie ihre langen Haare offen tragen durfte.
Ich entdeckte, dass Andrea in Italien ein Jungenname ist
Und als Jugendliche dann, als ich entdeckt habe, dass in Italien Andrea ein Jungenname war. Gut, meine Eltern konnten bei meiner Geburt nicht ahnen, dass ich einmal so italien-affin werden und sogar einige Zeit dort leben würde. Und manchmal waren die Verwechslungen ja auch ganz lustig.
Einer der ersten, die sich Jesus angeschlossen haben
Wieso ich das erzähle? Alle, die Andreas, Andrea, Andre‘ heißen, haben heute Namenstag. Der Tag des heiligen Andreas. Der war ein Jünger Jesu, ja einer der ersten, die sich, wenn wir der Bibel glauben, dem Wanderprediger Jesus damals angeschlossen haben. Und dann hat er seinem Bruder Simon davon erzählt, und der gehörte dann auch zum Jüngerkreis um Jesus. Andreas und Simon waren Fischer und lebten in der Nähe des Sees Genezareth.
Andreas stand ein wenig im Schatten seines Bruders Petrus
Wenn man die Geschichten aus der Bibel liest, dann entsteht der Eindruck, als stünde Andreas so ein wenig im Schatten seines Bruders Simon, der von Jesus später den Namen Petrus, Fels, verliehen bekommt.
Nach ihm heißt das Kreuz mit schrägen Balken „Andreaskreuz“
Er war wohl nach der Erfahrung mit Jesus, nach dem Pfingstfest, ein wichtiger Missionar und soll, zumindest sagt das die Legende, viel rumgekommen sein, gar bis nach Georgien und Ostanatolien. Ziemlich sicher ist, dass er seine Predigttätigkeit mit dem Tod bezahlt hat und in Patras gekreuzigt wurde. Allerdings nicht an einem Kreuz, wie wir es kennen, sondern an einem Kreuz mit schrägen Balken. Eine Kreuzform, wie wir sie von Bahnübergängen kennen, und die nach dem Apostel auch Andreaskreuz genannt wird. Und das soll am 30. November geschehen sein, sein Todestag wurde so zum Namenstag.
Vielleicht lohnt es, den eigenen Namenstag zu entdecken
In meiner Familie wurde der Namenstag zwar erinnert, aber nicht groß gefeiert. Trotzdem fand ich es gut, das Datum meines Namenstags zu wissen und auch etwas über den Heiligen.
Kennen Sie Ihren Namenstag? Manche sind ja etwas bekannter, wie der Martinstag am 11. November, der Barbaratag am 4. Dezember oder auch der Nikolaustag am 6. Dezember. Andere lohnen sich vielleicht, entdeckt zu werden. Allen mit Namen Andreas, Andrea oder Andrè wünsche ich heute einen besonders guten Tag!