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Hausputz bei Vater Rhein
Bild: Pixabay

Hausputz bei Vater Rhein

Dr. Annette Wiesheu
Ein Beitrag von Dr. Annette Wiesheu, Theologische Referentin des Bischofs von Mainz
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Aufräumen, aussortieren und auch in versteckten Winkeln putzen – mindestens einmal im Jahr steht so ein gründlicher Hausputz in vielen Haushalten auf dem Programm. Wirklich Spaß macht das meistens nicht, muss aber irgendwie sein, wenn Unordnung und verborgener Schmutz nicht Überhand nehmen sollen. 

Eine massive Belastung für die Umwelt

Heute steht ein Großreinemachen besonderer Art an: Am heutigen 9. September ist der Hauptaktionstag der Initiative Rhine clean up. Seit fünf Jahren gibt es diese Initiative, aufgeräumt wird an den Ufern des Rheins und auch an vielen anderen Flüssen in Deutschland. Das Ziel: den Müll an den Ufern der Flüsse einsammeln und entsorgen. Und dabei geht es nicht nur ums Ordnung-Schaffen. Weggeworfene Zigarettenstummel, Tüten und Flaschen am Flussufer sind auch eine massive Belastung für die Umwelt. Sie bedrohen die Tier- und Pflanzenwelt rund um die Flüsse, und über die Flüsse wird der Müll auch in die Meere geschwemmt. Nach Schätzungen gelangen jedes Jahr zwischen vier und zwölf Millionen Tonnen Plastik in die Meere, 70 Prozent davon über die Flüsse.

Mit bisher unbekannten Auswirkungen

Die Folgen sind verheerend: Der Müll schadet den Meerestieren, die sich in größeren Teilen verfangen und kleinere Teile für Nahrung halten. Wenn sie Kunststoffpartikel verschlucken, kann es passieren, dass sie keine normale Nahrung mehr verdauen können oder sich Schadstoffe in ihren Organismen ablagern. Und auch Menschen nehmen Plastik über die Nahrungskette zu sich – mit bisher unbekannten Auswirkungen.

Den Müll einsammeln, ist ein einfacher und effektiver Weg, dem entgegenzuwirken und etwas für die Umwelt zu tun. Über 100.000 Menschen haben in den letzten Jahren an den Aktionen teilgenommen und über 1000 Tonnen Müll gesammelt. 

Das macht sogar Spaß

Wer mag, kann selber einen Clean up organisieren und Werbung dafür machen – und bekommt dafür von der Initiative Rhine clean up eine Ausrüstung: Müllgreifer, Müllsäcke, Handschuhe. Oder man kann sich auf der Homepage zum Rhine clean up über Aktionen informieren und sich einer Müllsammelaktion anschließen.

Bei einem Clean up mitmachen, darauf hatten meine Kinder sofort Lust, als ich ihnen davon erzählt habe. Normalerweise verdrehen sie ja eher die Augen, wenn ich einen Spaziergang an der frischen Luft vorschlage oder gar irgendwas von Aufräumen erzähle. Aber gemeinsam draußen etwas unternehmen, am besten mit Freundinnen und Freunden, und dann dabei auch noch etwas Gutes, Sinnvolles tun, das macht eben auch Spaß. Und ich glaube, es macht auch zufrieden. Genauso wie ein Hausputz. Danach habe ich immer ein gutes Gefühl von „geschafft“.

Weitere Infos: https://www.rhinecleanup.org/de

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