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Lebensfest
Bild: Pexels / Olia Danilevich

Lebensfest

Dr. Ursel Wicke-Reuter
Ein Beitrag von Dr. Ursel Wicke-Reuter, Evangelische Pfarrerin, Vellmar
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Stell dir vor, du feierst ein Lebensfest an deinem 80. Geburtstag. Eine enge Freundin hält für dich eine Festrede. Was wird sie über dich erzählen? Schreib es auf!

Eine Rede schreiben für ein Lebensfest

Gemeinsam mit zehn anderen sitze ich in einem Kurs über Selbstmanagement. Wir wollen etwas darüber lernen, wie wir gut mit unserer Zeit umgehen. Die Leiterin schickt uns mit dieser Übung erst einmal in die Zukunft. Das Schreiben dieser Rede für unser Lebensfest soll den Blick darauf lenken, was wir uns für unser Leben noch wünschen. Auf spielerische Art können wir herauszufinden, was uns wichtig ist. 

Welche Prioritäten setze ich?

Ich beginne zu schreiben und merke, dass es mir nicht leichtfällt. Ich versuche mit den Augen meiner Freundin auf mein Leben zu schauen. Ich frage mich, was sie wohl sehen wird, wenn ich alt bin. Gleich schließen sich andere Fragen an. Wie setze ich meine Prioritäten? Bin ich auf dem richtigen Weg, auf meinem Weg? Womit verbringe ich meine Zeit? 

Jetzt ist die Zeit! - Lösungen finden für gesellschaftliche Probleme

Jetzt ist die Zeit! Dieser Satz aus der Bibel (Mk. 1,15) ist das Motto des Kirchentags, der an diesem Wochenende in Nürnberg ausklingt. Jetzt ist die Zeit! Nicht aufschieben, höre ich da heraus. Aber auch: wir haben Zeit und nehmen sie uns. Aber wofür? Die Kirchentagsplaner*innen denken bei dieser Losung an die großen Fragen. Zum Beispiel an die Klimakrise. Es ist Zeit, sich über Lösungen zu verständigen. Sie denken an ein gerechtes Verhältnis zwischen den Generationen. Es ist an der Zeit, dass wir jetzt die Weichen dafür stellen.

Jetzt ist die Zeit! Auch eine Einladung an mein Leben

Jetzt ist die Zeit! Das ist auch eine Einladung an mein eigenes Leben. Jetzt ist die Zeit, nimm sie dir und lass sie nicht verstreichen! Ich höre die Ermutigung, meinen Weg zu gehen, mit dem, was mir jetzt möglich ist. Ich sehe mich bestärkt, nicht immer aufzuschieben, was mir eigentlich wichtig ist. Mir fallen ein paar Dinge ein, für die ich mir gern mehr Zeit nehmen möchte. Bewegung an der frischen Luft gehört dazu. Ins Kino gehen, bevor der neue Filmabgesetzt ist. Aber auch: gelassen bleiben, wenn es mal nicht so läuft wie ich will. 

Vertrauen haben in Gott, meine Mitmenschen und mich

Vertrauen haben in meine Fähigkeiten und Stärken- Vertrauen haben zu den Menschen, die mir zur Seite stehen. Jetzt ist die Zeit – meine Lebenszeit, es ist von Gott geschenkte Zeit. Im Vertrauen darauf kann ich meine Zeit gestalten.
 

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