Sehnsucht nach Frieden
„Da wohnt ein Sehnen tief in mir...“
Mitten in der Kantine schießt ihr der Liedvers durch den Kopf.
„Da wohnt ein Sehnen tief in mir nach Frieden, nach Freiheit…“
Mitten im Stimmengewirr und Tellergeklapper.
Ausgerechnet heute muss ihr der Satz in den Kopf kommen.
Sehnsucht.
Keine Zeit für Sehnsucht
Dazu hat sie jetzt gar keine Zeit.
Sie hat das Gefühl zu rennen – gerade jetzt im Advent.
Ein Termin jagt den nächsten.
Jetzt ist keine Zeit innezuhalten. Keine Zeit für Sehnsucht.
Sie muss zurück an die Arbeit.
Später muss sie noch einkaufen, die Kinder zum Sport fahren und das Abendessen vorbereiten.
„Da wohnt ein Sehnen tief in mir…“
Gerade im Advent ist Sehnsucht nach Ruhe groß
Sie kommt nicht los von dem Gedanken.
Gerade jetzt im Advent will sie nicht gehetzt sein.
Da will sie Ruhe, Gemütlichkeit.
Alle Welt spricht von Besinnlichkeit, vom Frieden und rennt.
Dafür jetzt auch noch Zeit haben: Besinnlich sein. Kerzen anzünden.
Aber sie ist da – die Sehnsucht nach Ruhe und Frieden. Gerade jetzt in diesem Jahr, in dem die Welt alles andere als friedlich ist.
Stille Zeiten wären so schön
Es wäre so schön, wenn es jetzt wirklich ruhig und friedlich wäre.
Einfach stille Zeiten.
Oder alle am Tisch – ohne Streit, dafür mit umso mehr Lachen.
Nachrichten vom Frieden und nicht vom Krieg.
Schlendern dürfen.
Den Zuckerguss auf der Adventszeit und den Plätzchen genießen.
Kerzen anzünden und denken: Da kommt er, der Friede.
Irgendwann wird die Sehnsucht gestillt
In der Kantine wird es lauter. Hektischer. Sie geht wieder an die Arbeit.
Jetzt muss sie sich beeilen, sonst schafft sie es nicht.
„Da wohnt ein Sehnen tief in mir…“
In diesen Tagen wird die Sehnsucht in ihr geweckt.
Und irgendwann wird sie auch gestillt.
Aber nicht jetzt.
Vielleicht am Weihnachtsabend. Im Gottesdienst zur Heiligen Nacht.
Wenn die ganze Gemeinde aus vollem Herzen „O du fröhliche“ singt.