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Spuren des Lebens
Bild: Peggy und Marco Lachmann-Anke/Pixabay

Spuren des Lebens

Marcus Vogler
Ein Beitrag von Marcus Vogler, Leitender katholischer Pfarrer der Pfarrei St. Bonifatius Amöneburger Land
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Heute beim Spazierengehen war es ganz schön rutschig. Der Boden ist an manchen Stellen immer noch aufgeweicht. Ich konnte zahlreiche Fußspuren erkennen, die mir gezeigt haben: Schon viele Menschen vor mir sind diesen Weg gegangen. Mir kam der Gedanke: Welche Spuren werde ich wohl hinterlassen haben, wenn ich mal nicht mehr auf dieser Welt bin?

Man muss den eigenen Weg kennen, um Spuren zu hinterlassen

Dabei dachte ich nicht an große Figuren der Menschheitsgeschichte, sondern an Menschen wie Sie und mich. Da gibt es die Kinder, in denen wir nicht nur genetisch unsere Spuren hinterlassen können. Gerade durch das gelebte Vorbild können wir sie prägen und ihnen ein wichtiges Fundament mitgeben. Oder man kann durch Werke Spuren hinterlassen: durch Kunstwerke, wissenschaftliche Werke, durch Bücher, Briefe oder Fotografien. Auch Stiftungen können Spuren sein, die Menschen über viele Jahre großartige finanzielle Hilfe leisten. Vielleicht erinnern sich die Menschen an diese Spuren einige Generationen lang. Und dann? Was bleibt von einem Menschen, wenn die Gräber nicht mehr da sind?

Nie unmodern, immer aktuell, für alle fühlbar: die Spuren der Liebe

Mir gefällt folgender Gedanke: Ich möchte diese Erde etwas besser verlassen, als ich sie vorgefunden habe, indem ich Liebe verschenke und Leben ermögliche. Diese Spuren sind auf den ersten Blick vielleicht nicht sichtbar. Aber sie sind spürbar. Und die schönste Spur, die ein Mensch in den Seelen der anderen Menschen hinterlassen kann, ist die Spur der Liebe.

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