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Glauben mit und im System
Bild: Elias/Pixabay

Glauben mit und im System

Christoph Hartmann
Ein Beitrag von Christoph Hartmann, Lehrer und Referent für katholische Schulpastoral
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Wir alle sind eingebunden in Systeme. Da gibt es mein kleines Familiensystem. Ein anderes sind Schulen oder Betriebe jeglicher Art. Und natürlich auch der Staat ist ein System.

An sich sind all diese Systeme erst mal sinnvoll und gut. Problematisch wird es erst dann, wenn sich Systeme gegen das Wohl der Menschen richten. Denn dann macht sich Widerstand breit!

Die Geschichte zeigt dies deutlich. Die Montagsdemonstrationen in der ehemaligen DDR stehen eindrücklich dafür, wie Menschen gegen das System auf die Straße gehen. Mit Erfolg!

Oder richten wir den Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus in unserem Land. Da gab es Widerstand in den verschiedensten Bereichen. Selbst bis ins Militär hinein. Einer dieser Widerstandskämpfer war Claus Graf Schenk zu Stauffenberg, der heute vor 116 Jahren geboren wurde. Er legte die Bombe für das Attentat gegen Adolf Hitler, welches er mit weiteren hochrangigen Militärs geplant hatte. Das Attentat am 20. Juli 1944 misslang. Stauffenberg wurde verhaftet und noch am gleichen Abend standrechtlich erschossen.

Mit der Kraft der eigenen Überzeugung gegen Ungerechtigkeit kämpfen

Ganz egal, wo wir auf Widerstand in der Welt treffen, gilt es Stand zu halten und zu seinen Überzeugungen zu stehen. Stand zu halten, gelingt mir aber nur, wenn ich entsprechende Werte bzw. Überzeugungen habe. Für Christen finden sich diese in der Bibel. Ganz am Anfang wird davon berichtet, dass Gott den Menschen schuf. Nach vollbrachtem Tagewerk schaute Gott sich alles an und siehe: Es war sehr gut! Da erklingt das christlich jüdische Menschenbild! Gott hat den Menschen nur wenig geringer gemacht - eben als sein Abbild. Ist das nicht schön, dass ich in den Augen Gottes wunderbar bin?

Und was für mich gilt, gilt natürlich auch für alle anderen Menschen. Jeder Mensch ist von Gott gewollt und geliebt. Das gilt vom Anfang bis zum Ende des Lebens. In dieser Überzeugung gründet der Einsatz für Arme, Kranke und Schwache. Für alle, die unterdrückt werden. Dieses Menschenbild ist Grund genug, um immer dann Widerstand zu leisten, wenn es nicht geschützt wird.

Achten wir darauf, dass unsere irdischen Systeme den Menschen dienen und ihn eben nicht unterdrücken. Lernen wir aus der Geschichte und bauen wir an einer Zukunft, in der Systeme dem Wahren, Guten, Schönen und den Menschen dienen.

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