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Venedig
Bild: Jäger

Venedig

Ein Beitrag von Jan Michel Zschörnig, Evangelischer Vikar, Kassel
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Verwinkelte Gassen und Kanäle, dazu hunderte Gondeln – ich liebe Venedig. Wenn ich auf einem Vaporetto stehe, dem schwimmenden Stadtbus Venedigs, und mir Seewind durch die Haare pfeift, bin ich an meinem Sehnsuchtsort. 

In Venedig kann man sich oft verlaufen

Venedig ist eine Stadt voller Herausforderungen: Wunderschöne Paläste, Kirchen und Museen werden täglich von hunderttausenden Touristen besucht. Wer sich nicht mit ihnen durch die Häuserschluchten zwängen will, muss sich abseits der Hauptrouten wagen. Doch das ist nicht so einfach. Das Navi im Handy funktioniert in der Stadt selten gut. Oft habe ich mich in den engen Gassen verlaufen. Da habe ich vorab noch so viel geplant und mir Routen ausgedacht, am Ende bin ich doch wo ganz anderes gelandet. 

„Der Mensch denkt, Gott lenkt“

„Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt, (Spr.16,9)“ heißt es im Buch der Sprüche in der Bibel. Die uralte Erkenntnis dahinter: Ob ich in meinem Leben erreiche, was ich mir vornehme, liegt nicht allein in meiner Hand. Manchmal führt mich Gott auch andere Wege. Kein Ort erinnert mich daran so sehr wie Venedig. 

Was ich von Venedig noch lerne

Aber diese Stadt lehrt mich noch was: Auch abseits meiner Ziele kann es wunderschön sein. Mein Lieblingscafé hätte ich sonst nie entdeckt. Dort am Kanal meinen Espresso zu trinken und den Einheimischen in ihren Booten zuzusehen, einfach wunderbar. Ich liebe Venedig, weil mir die Stadt das beibringt: Manchmal ist verirren schöner, als am Ziel anzukommen. 

Auf Umwegen Unerwartetes entdecken

Und Geduld zahlt sich aus. Gebe ich in Venedig nicht auf, komme ich oft doch noch an mein Ziel. So ist es auch mit meinem Lebensweg. Manchmal muss ich erst Umwege gehen und Unerwartetes entdecken. Und ich vertraue darauf: Auf allen Wegen und Umwegen ist Gott da, da als mein Reiseführer.

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