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Rosen und Dornen
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Rosen und Dornen

Patrick Smith
Ein Beitrag von Patrick Smith, Evangelischer Pfarrer, Kelkheim
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Ich sitze mit einem Freund auf dem Marktplatz in einem Café. Es ist ein sonniger Tag, und wir haben den Termin lange geplant. Wir bringen uns auf den neuesten Stand. Wie es den Kindern geht. Was auf der Arbeit passiert ist. Das Gespräch bleibt positiv, kein endloses Jammern, wozu so was ja manchmal ausartet.

An die schönen Momente im Lebens denken

An mir liegt das nicht. Denn ich beschwere mich auch über dieses und jenes. Aber mein Freund zählt weiter und weiter all die Dinge auf, für die er dankbar ist. Der Ausflug mit den Kindern zum Fluss. Der schöne Abend mit seiner Frau auf der Terrasse. Ich bin erstaunt und spreche ihn darauf an: „Du wirkst wirklich SEHR zufrieden mit allem.“

Jeden Abend das Schlechte und das Gute mit anderen teilen

Dann verrät er mir, wie er das macht. Er hat sich angewöhnt, jeden Abend mit seiner Familie am Abendbrottisch den Tag zu besprechen. Rosen und Dornen nennen sie das. Jeder nennt einen Dorn, etwas, das nicht schön war. Das Schwere hat seinen Ort. Es wird geteilt und verliert vielleicht ein bisschen an Gewicht. Aber dann kommen die Rosenblüten, einen besonders schönen Moment des Tages. Sie beenden ihr Gespräch mit den Rosenblüten, mit dem Guten. 

Das kann ich mit meiner Familie tun, aber auch mit Gott. Zum Beispiel im Gebet. Einen Dorn und eine Rosenblüte, eben die ganze Rose, das ganze Leben. Es macht das Leben leichter, das Schwere und die Freude mit Gott zu teilen.

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