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Sara lacht
GettyImages/LaylaBird

Sara lacht

Ralf Schweinsberg
Ein Beitrag von Ralf Schweinsberg, Pastor der evangelisch-methodistischen Kirche in Gründau-Rothenbergen
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Sara lacht. Wenn auch nicht laut, aber sie lacht! Dabei gibt es eigentlich nicht viel zu lachen in ihrem Leben. Trotzdem. Sie lacht.

Sara und Abraham

Ihre Geschichte steht in den ersten Kapiteln der Bibel. Sara und ihr Mann Abraham lebten vor rund 3000 Jahren. Was ich über ihr Leben lese, zeigt mir: Sie hatten allen Grund, enttäuscht zu sein.

Sara und Abraham brechen auf in ein unbekanntes Land

Anfangs hat alles noch so gut ausgesehen. Gott selbst hat den beiden den Auftrag gegeben, ihre Heimat zu verlassen und in ein neues Land aufzubrechen. Und die beiden – bisher kinderlos – sollten Kinder bekommen, viele Nachkommen. Sie sollten Stammeltern eines ganzen Volkes werden. Sara und ihr Mann Abraham haben daraufhin alles hinter sich gelassen und sind in dieses neue, unbekannte Land aufgebrochen.

Alt geworden in einem fremden Land

Nur: Dann passiert lange Zeit scheinbar gar nichts. Kein neues Land in Sicht. Und vor allem auch kein Kind. Die Jahre vergehen, und die beiden werden darüber alt. So leben sie ohne Großfamilie, ohne eigene Kinder in einem fremden Land.

Eines Tages sitzt Abraham in der Mittagshitze im Schatten seines Beduinenzeltes. Da kommen drei Männer vorbei. Irgendwie spürt Abraham sofort: Das sind keine normalen Männer, das sind Boten Gottes, Engel in Menschengestalt.

Eine frohe Botschaft ...

Er lädt die drei zum Essen ein, und sie setzen sich unter einen schattigen Baum. Sara bereitet unterdessen im Zelt das Essen vor. Auf einmal sagt einer der Boten: „Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau einen Sohn haben.“

... aber Sarah lacht verbittert

Sara hat im Zelt alles mitgehört. Ein eigenes Kind? Dieses Versprechen hatte sie schon einmal bekommen – vor vielen Jahren, aber bis heute ist nichts passiert. Sie und ihr Mann sind viel zu alt für eigene Kinder. Es ist zu spät. Sara kann nicht anders, sie lacht. Wahrscheinlich kein fröhliches, lautes Lachen, eher so ein stilles, enttäuschtes Frustlachen.

Einer der drei Gäste hört dieses Lachen. Er fragt Abraham: „Warum lacht Sara?“ Sara erschrickt und leugnet: „Ich habe doch gar nicht gelacht!“ Aber der Bote ist sich sicher: „Doch, du hast gelacht“.

Isaak kommt zur Welt

Es folgt keine Strafe für Sara, im Gegenteil. Ein Jahr später bekommt sie tatsächlich ein Kind, einen Sohn. Sie nennen ihn Isaak. Das bedeutet: Gott hat mich zum Lachen gebracht.

Das Lachen verwandelt sich

Für mich ist das eine Geschichte, wie Lachen sich verwandeln kann. Sara lacht erst verbittert, weil ihre Situation aussichtslos aussieht. Sie glaubt überhaupt nicht daran, dass sich da noch was zum Guten wendet.

Aber offenbar muss man selbst gar nicht immer an das gute Ende glauben. Es kommt trotzdem. Es braucht seine Zeit. Sara muss ein Jahr lang darauf warten. Aber dann kann sie lachen. Nicht mehr bitter, sondern aus vollem Herzen.

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