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Grenzen
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Grenzen

Jochen Straub
Ein Beitrag von Jochen Straub, Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg
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Urlaub ist die schönste Zeit. Viele planen in dieser Zeit ihren Osterurlaub. Bei mir werden da immer Erinnerungen wach. Gerne erinnere ich mich noch an meinen Urlaub in Polen im letzten Jahr. Mit einem Wohnmobil sind meine Frau und ich viele Tage durch Polen gefahren und haben dieses wunderbare Land erkundet. Vielen freundlichen und gastfreundlichen Menschen sind wir begegnet.

Sowohl bei der Hinfahrt als auch bei der Rückfahrt sind wir über die deutsch-polnische Grenze gefahren. Wir haben es kaum gemerkt. Was für ein Segen ist das. An einem Abend jedoch wurde uns die Grenze sehr bewusst. Wir standen an der Oder, auf der polnischen Seite. Die rot-weißen Pfosten waren beschriftet mit dem Wort Polen und einer Zahl. Hier war die Grenze erfahrbar. Über die Oder haben wir nach Deutschland geschaut. Das war eine Grenzerfahrung.

In einer Zeit, in der wir eigentlich grenzenlos sein wollen, in der alles machbar ist, alles handhabbar und käuflich ist, in so einer Zeit haben Grenzen eine besondere Bedeutung. Noch viel mehr spüren wir die Lebensgrenzen. Ich glaube: Wir können auch Gott an diesen Grenzen in besonderer Weise begegnen. Es sind die Zeiten des Schmerzens, des Zweifelns, der Trauer, der Wut, vielleicht auch der Ratlosigkeit und der Ohnmacht. Die Fastenzeit ist für mich eine Zeit, in der ich auf die Lebensgrenzen schaue. Nicht nur an diesem ersten Sonntag in der Fastenzeit frage ich mich: Sind diese Lebens-Grenzen nicht auch eine Chance, Gott zu begegnen? Ich glaube daran.

 

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