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Freundlichkeit hat mit Wert zu tun
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Freundlichkeit hat mit Wert zu tun

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Sind wir Deutschen eigentlich freundlich? Das wollte eine Umfrage wissen (n-tv.de 13.3.2019) und fragte Menschen: Meinen Sie, wir Deutschen sind freundlich zueinander? Die Antwort ist ein: „Geht so!“ Nicht so richtig, heißt das wohl. Auf einer Skala von eins bis zehn liegen wir bei etwa sechs. Ein Land in Afrika liegt bei neun. Da könnten wir also noch ein wenig zulegen.

Ich wäre gerne freundlich, das muss ich gestehen. Viele geben sich auch Mühe. Andere eher weniger. Sie beschweren sich schon, wenn das Problem winzig ist und schnell zu lösen. Ich würde immer gerne Luft holen, bevor ich einen Ärger herauslasse an der Supermarktkasse, bei Behörden oder im Straßenverkehr. Manche sind da nicht so zimperlich und poltern sofort los. Und wehe, man bittet jemand, vielleicht weniger ärgerlich zu sein.

Freundlich sein hat mit Wert zu tun, denke ich. Wenn sich ein Mensch wertvoll oder anerkannt fühlt, gibt er das auch an andere weiter, sogar gerne. Macht andere wertvoll durch Freundlichkeit. Die Verkäuferin hilft mir, also bin ich freundlich zu ihr; beim Busfahrer ist es ebenso und beim Nachbarn auch. Für Jesus ist das die „Goldene Regel“ (Matthäus 7,12): Behandelt Menschen so, wie Ihr gerne behandelt werden möchtet. Und wer möchte schon ruppig oder voller Zorn behandelt werden. Lieber will ich etwas herunterschlucken, als dass ich gleich böse werde. Ich bin mir die Freundlichkeit wert. Andere auch. Ich will versuchen, einen Ärger über andere mit leiser Geduld zu lösen. Und möglichst freundlich. Dann schläft man auch besser.

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