Das Supermarktschwätzchen
Seit Beginn der Pandemie hat sich vieles verändert.
Verändert hat sich zum Beispiel das Einkaufen.
Im Supermarkt geht es bei mir jetzt viel schneller.
Besser ist das allerdings nicht wirklich.
Für mich fehlt nämlich etwas: Das Supermarktschwätzchen!
Einkaufen ist anonymer geworden
"Ist das nicht Frau, Äh?" Während ich das noch denke verschwindet die Gestalt mit der weißen Maske schon im nächsten Gang.
Anonymer ist das Einkaufen geworden. Alle mit Maske. Da erkenne ich ja wirklich kaum einen mehr wieder. Und selbst wenn: Das Schwätzchen mit Maske und Abstand ist irgendwie nicht das gleiche.
Da fehlt das freundliche Zurücklächeln und ich kann höchstens am Stirnrunzeln erkennen, ob der andere dieses oder jenes auch so sieht wie ich selbst.
Und ich denke: Manchmal wird einem wirklich erst hinterher klar, wie paradiesisch es vorher war.
Der Prophet Sacharja verheißt: Es wird wieder gut
Davon, dass es wieder gut wird, berichtet in der Bibel der Prophet Sacharja (Sach 8,4f).
Bei Sacharja geht es um eine Zukunftshoffnung für Menschen, die von ihren Freunden und Verwandten getrennt sind. Isoliert – so wie viele von uns in Corona-Zeiten.
Sacharja schreibt ihnen ein Hoffnungswort Gottes. Da heißt es:
"Es sollen hinfort wieder zusammensitzen auf den Plätzen alte Männer und Frauen […] und die Plätze der Stadt sollen voll sein von Knaben und Mädchen, die dort spielen". (Sach 8,4f)
Sein Hoffnungswort kann auch uns stärken
Ein schönes Bild. Darauf freue ich mich schon. Klar: Es wird noch einige Zeit dauern bis wir zusammensitzen, zusammenstehen und ungestört schwätzen können.
Das steckt in dem "hinfort" bei Sacharja. Das zeigt an: Es braucht Geduld.
Vielleicht hilft es bis dahin, beim Einkaufen trotzdem aufmerksam zu sein.
Menschen ruhig anzusprechen.
Und ich nehme mir vor: Wo ich spüre: jemand vermisst das Schwätzchen so wie ich – da greife ich später zum Telefonhörer und wir schwätzen dann in aller Ruhe.
