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Hilfe aus dem Herzen
Bild: Gerd Altmann/Pixabay

Hilfe aus dem Herzen

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Manchmal fragt man nicht, sondern hilft. Man überlegt nicht mal, sondern legt Hand an. Die Hilfe kommt dann nicht aus dem Kopf, sie kommt direkt aus dem Herzen So war das vor ein paar Tagen in Nürnberg, als der Frost am größten war (bild.de).

Da bringt eine 20-jährige Obdachlose ihr Kind zur Welt, mitten im kalten Winter bei minus 20 Grad. Sie liegt auf dem Lüftungsgitter einer U-Bahnstation. Da kommt etwas Wärme von unten. Passanten bemerken das. Sie rufen den Notarzt, gehen hin, sprechen ein paar gute Worte. Vielleicht halten sie die Hand der Mutter. Jedenfalls bleiben sie da, bis alles gut ausgeht.

Das ist Hilfe aus dem Herzen. Auch wenn man sonst an Obdachlosen eher vorbeigeht - hier wurde beherzt geholfen. Wie damals beim Samariter. Ein Fremder liegt im Graben, zwei gehen vorbei aus wichtigen Gründen, angeblich. Keine Zeit, zu viel Arbeit und so. Was der Kopf eben an Gründen so kennt. Dann kommt einer, der nicht überlegt, sondern hilft. Direkt aus dem Herzen legt er seine helfende Hand an. Versorgt die Wunden und bringt den Verletzten in Pflege. Dieser eine hat kein "Man könnte, man müsste …" sondern einfach nur das "Ich tue". Wenn es etwas zu überlegen gibt, dann später. So sollte das sein. Hilfe aus dem Herzen. Das geht nicht immer, ich weiß. Aber langes Überlegen muss vielleicht auch nicht immer sein. Manchmal fragt man nicht lange, sondern hilft. Selbst wenn es gegen die Regeln ist. Das war Jesus auch manchmal. Und bittet uns (Lukas 10,37): "Geht hin und tut desgleichen".

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