Dankeschönpostkarte
Als ich ein Kind war, haben mich meine Eltern aufgefordert "Danke" zu sagen. „Hast du dich auch bedankt?“ „Vergiss nicht Danke zu sagen.“ Heute bin ich erwachsen und gebe das an meine Kinder auch weiter. Kinder sollten lernen, wie man höflich und respektvoll miteinander umgeht.
Vor Kurzem habe ich noch einmal ganz neu erfahren, dass "Danke" sagen mehr ist als eine höfliche Umgangsform. Ich habe einen Vortrag gehalten. Ziemlich weite Fahrt und ein vergleichsweise kurzer Einsatz. Aber mir war es wichtig, da zu sein. Zum Schluss meldet sich noch eine Teilnehmerin: „Vielen Dank, dass Sie sich auf den Weg gemacht haben. Das hat mir heute sehr weitergeholfen.“
Auf dem Rückweg im Zug gehen mir die Worte noch einmal durch den Kopf. Einerseits war es ein normales Dankeschön, andererseits auch etwas ganz Besonderes. Ich merke: Der Dank hat wirklich gut getan, und ich habe mich richtig darüber gefreut. Das war mehr als eine höfliche und respektvolle Umgangsform. Das war Nahrung für die Seele.
Für mich ist das eine Anregung, noch einmal nachzudenken, wo mir jemand weitergeholfen hat und wofür ich richtig dankbar bin. Inzwischen habe ich mir vorgenommen, das nicht nur zu denken, sondern auch zu sagen. Ich wäre heute nicht hier, wenn mir andere in bestimmten Situationen nicht auch weitergeholfen hätten. Und ich hoffe: Dafür Danke zu sagen, ist Nahrung für die Seele der anderen.
Allerdings fällt es mir nicht immer leicht, einen besonderen Dank auszusprechen. Deswegen habe ich mir aus unserer Kirche eine Dankeschönpostkarte mitgenommen. Eine weiße Postkarte mit drei runden gelben Smileys und in großen schwarzen Buchstaben steht darauf: "Danke".
Regelmäßig will ich jetzt so eine Karte schreiben und verschicken. Machen Sie mit? Wenn Sie möchten, lasse ich Ihnen Dankeschönpostkarten zukommen.
