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Johannistag am 24. Juni
Hintergründe

Johannistag am 24. Juni

Der Johannistag am 24. Juni markiert im Kirchenkalender die Mitte des Jahres. Er wird auch "Klein-Weihnachten" genannt. Denn er liegt genau auf halber Strecke bis zum Heiligen Abend. In sechs Monaten ist Weihnachten! 

Hälfte des Jahres

Mit "Johannis" ist Johannes der Täufer gemeint. Er ist im Neuen Testament der Vorläufer und Wegbereiter von Jesus Christus. 

Johannes hat Jesus getauft. Die Geschichte der beiden erzählt Charlotte von Winterfeld im hr2 Zuspruch

Aus den Angaben im Lukasevangelium (Lukas 1,26) hat man geschlossen: Johannes ist sechs Monate vor Jesus geboren. So ergibt sich der 24. Juni als sein Geburtstag. Das macht ihn zum Mann für die Mitte des Jahres.

Heuschrecken in Honig

Johannes lebte asketisch in der Wüste, trug einen zotteligen Kamelhaarmantel und ernährte sich von Heuschrecken und Honig. Insekten als Lebensmittel - prophetisch!

Seinen Zeitgenossen las er gründlich die Leviten und taufte sie im Jordan zur Rettung vor dem Strafgericht Gottes. 

Rund um den Johannistag findet 2023 die Aktion "Deine Taufe. Viele Gründe, ein Segen" statt. Das ist eine Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland. Unsere Radiobeiträge zur Taufe haben wir hier für Sie zusammengestellt. 

Was Sommersonnenwende, Taufe und Wendepunkte im Leben gemeinsam haben, erklärt Fabian Vogt im hr3 Moment mal. 

Mehr zu Johannes und was er uns Menschen des 21. Jahrhunderts zu sagen hat, können Sie in den hr1 Sonntagsgedanken von Doris Joachim lesen und hören.

Der legendäre Zeigefinger

Berühmt ist seine Darstellung von Mathias Grünewald auf dem Isenheimer Altar. Da steht er unter dem Kreuz und weist mit überlangem Zeigefinger auf Jesus hin.

Johannes' offene, harte Worte über die Ungerechtigkeiten seiner Zeit haben besonders den Obrigkeiten damals nicht gefallen. Sie haben Johannes den Täufer eingekerkert und umgebracht.

Weiteres zu Johannes erzählt Bettina Pawlik im hr4 Übrigens

Johannisfeuer und andere Bräuche

Besonders in den skandinavischen Ländern gibt es viele Bräuche rund um den Johannistag. Dort dauert die dunkle Jahreszeit besonders lang, und der Sommer kann nicht lang und hell genug sein.

Auch in manchen Gegenden Deutschlands wird die kurze Nacht zum 24. Juni hell: Es werden Johannisfeuer angezündet. Nicht nur Liebespaare fassen sich an den Händen und springen übers Feuer.

Ob es in diesem Jahr erlaubt wird, solche Feuer anzuzünden, ist unklar und gewiss regional verschieden. Die Waldbrandgefahr ist aufgrund der Trockenheit vielerorts hoch. Hoffentlich beachten alle die Sicherheitsmaßnahmen, die nötig sind, damit aus einem Brauch kein Unglück wird. 

Wer ins Johannisfeuer hineinschaut, soll gute Augen bekommen. Das ist wohl der seherischen Kraft des scharfsichtigen Propheten Johannes zuzuschreiben. In ähnliche Richtung weist die Vorstellung, man könne in der Nacht zum 24. Juni im Traum einen Blick in die Zukunft werfen. Also: Was haben Sie geträumt?

Johannisbeeren, Ribiseln, Kanstraube

Die Johannisbeeren heißen so, weil die ersten Sorten rund um den Johannistag reif werden. In Süddeutschland und Österreich nennt man sie Ribiseln, in der Pfalz und in Südhessen Kanstraube, Kantztrauwe oder Gehonstraube. Wer Lust hat, einen Johannisbeerkuchen zu backen, findet 10 verschiedene Rezepte hier.

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