Am Erntedankfest sind die Altäre in vielen Kirchen wunderschön geschmückt. Dort liegen frische Kartoffeln, knackige Äpfel, farbenfrohes Gemüse, Weizen und Gerste. Erntedank spiegelt den Kreislauf des Lebens: Säen, Gedeihen lassen und Ernten.
Die meisten Menschen haben heute aber nichts mehr damit zu tun. Sie sind keine Landwirte, oder Gärtnerinnen.
Aber Erntedank ist nicht allein ein landwirtschaftliches Festereignis.
Auch wir säen, lassen gedeihen und ernten – hoffentlich: Bei unserer Arbeit, beim Engagement für andere, in unseren Beziehungen.
In Gedanken kann an diesem Fest also viel mehr auf die Altäre gelegt werden, als dort zu sehen ist: Wir können für alle Menschen danken, die uns begleiten. Für alle Dinge, die unser Leben lebenswert machen.
Überall kann ich säen, mich mühen, aber das etwas gelingt, das ich ernten kann, ist nicht selbstverständlich.
So feiern wir am Erntedankfest nicht uns selbst. Christ*innen danken Gott, dem Schöpfer, dass die Erde Früchte und Nahrung hervorbringt und sie alles zum Leben haben, was wir brauchen.
Auch 2023 gibt es viel, für das ich dankbar bin
Herbstanfang ist Erntezeit: Es ist wichtig, auf Vergangenes zurückzuschauen und es wertzuschätzen, sagt Autorin Eva Reuter in ihrem hr2 Zuspruch am 23. September.
Erntedank ist für unsere Autorin Gabriele Heppe-Knoche auch mehr als nur Dank für die Ernte der Felder. Erntedank ist für sie auch immer Lebensdank. Warum, hören Sie in der hr2 Morgenfeier am 1. Oktober.
Für Burkhard von Dörnberg ist das Erntedankfest auch ein Anlass davon zu erzählen, was das Leben wertvoll macht. Seine Gedanken hören Sie im hr4 Übrigens am 1. Oktober.
In seinen hr1 Sonntagsgedanken am 1. Oktober denkt Hermann Trusheim über die Sehnsucht nach religiösen Erfahrungen und Symbolen nach. Welches biblische Symbol für ihn mit dem Erntedankfest verbunden ist, erfahren Sie hier.
Hintergrundinformation Erntedankfest
Erntedank wird in der evangelischen Kirche an dem Sonntag vor oder nach dem 29. September (Michaelis) gefeiert. Viele Gemeinden begehen es 2023 am 1. Oktober.
Der Grund für diesen Termin: Ende September war früher in vielen Gegenden die Ernte abgeschlossen.
In der katholischen Kirche ist Erntedank in allen Gemeinden fest am ersten Sonntag im Oktober.
Erntedank ist beliebt - nicht nur auf dem Land, sondern auch in der Stadt. Es ist nach Heiligabend der bestbesuchte Gottesdienst im Jahr.
Thanksgiving
Eine eigene Geschichte, einen eigenen Charakter und Termin hat das nordamerikanische Pendant zu Erntedank: Thanksgiving.
In den USA und in Kanada ist Thanksgiving fast noch wichtiger als Weihnachten. Es wird am vierten Donnerstag im November gefeiert.
Klassisch ist das Abendessen mit Truthahn, süßen Kartoffeln, Cranberry-Soße und Kürbiskuchen.
