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Faulenzen – aus gutem Grund
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Faulenzen – aus gutem Grund

Marcus C. Leitschuh
Ein Beitrag von Marcus C. Leitschuh, Katholischer Religionslehrer und Autor, Kassel
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Heute gibt es eine gute Ausrede, den Rest des Tages - einfach faul zu sein. Berufen Sie sich einfach auf den "Nationalen Tag des Faulenzens". Der wird an jedem 22. März begangen - zumindest in den USA. "Good-off-Day" nennt man diesen Tag dort. Auf Deutsch heißt das so viel wie: Schalt ab, lass es dir gut gehen, sei ein Faulenzer. Wie es zu diesem besonderen Gedenktag kam, ist kurios. Am 22. März 1976 rief ein 10-Jähriger bei einem Radiosender an. Sein Großvater wurde gerade live interviewt und rief im Radio dazu auf, Ideen für neue Gedenktage zu entwickeln. Der Enkel wollte eigentlich einen Streich spielen und schlug mit verstellter Stimme den "Tag des Faulenzens" vor. Die Idee des 10-Jährigen machte die Runde. Der "Tag des Faulenzens" wurde ernst genommen. Bis heute. 45 Jahre nach seinem Anruf in der Radiosendung ist der Enkel übrigens Vorsitzender eines Vereins, der sich der Pflege des gut gemeinten Faulenzens widmet.

Denn darum geht es: das gut gemeinte Faulenzen. Faulenzen bedeutet nicht, keine Lust auf Arbeit zu haben. Einfach "keinen Bock" auf das Produktiv-Sein. Faulenzen kann bedeuten, abzuschalten – um neue Kraft zu tanken. Nichts tun, um Ideen für neue Aktivitäten zu entwickeln. Sich mit Ruhe nach harter Arbeit belohnen. Die Autorinnen und Autoren der Bibel haben ganz bewusst Gottes siebten Schöpfungstag als Tag der Ruhe beschrieben. Am Ende der Schöpfungstätigkeit, am Anfang einer neuen Woche. Der arbeitsfreie Sonntag erinnert uns daran. Nutzen Sie die restlichen Stunden des heutigen Faulenzertages also mit ruhigem Gewissen genau für das – fürs Faulenzen! Tranken Sie Kraft für Ihre Aufgaben. Belohnen Sie sich durch Entspannung. Der "Good-off-Day" kann heute eine gute Begründung sein.

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