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Anfänge
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Anfänge

Patrick Smith
Ein Beitrag von Patrick Smith, Evangelischer Pfarrer, Kelkheim
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„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns schützt und der uns hilft zu leben.“ Das schreibt der Dichter Hermann Hesse. Wenn ich an die Male denke, wo ich etwas neu anfangen musste, fällt mir eher ein flaues Gefühl im Bauch ein, wenig Zauber, aber viel Nervosität.

Ein neuer Lebensabschnitt

Der erste Tag Theologiestudium an der Universität zum Beispiel. Dieser riesige Saal, 200 fremde Leute. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie das alles werden sollte. Was mir damals gutgetan hat: der Geruch des Kaffees in der Tasse, die ich mit in die Uni genommen hatte. Und meine Sitznachbarn, denen ich im Gesicht angesehen habe, dass es ihnen ähnlich ging. Manche von ihnen wurden später meine Freunde.

Ein neuer Anfang braucht Mut

Doch bis es so weit war, brauchte es Mut und Überwindung. Das fällt nicht leicht – auch mir nicht. Aber in diesen Situationen hilft mir mein christlicher Glaube. Besonders finde ich den in einem Satz, den Jesus gesagt hat: „Ich bin bei euch, alle Tage. Bis an der Welt Ende.“ (Mt 28,20). Das bedeutet für mich: Egal was passiert: Da ist jemand bei mir - zu jeder Zeit und an jedem Ort. Ich bin nicht allein, wenn ich einen Weg zum ersten Mal gehe, neu aufbreche oder etwas Neues anfange.

Nicht allein beim Neuanfang

Gott ist bei mir. Ich kann beten, mit ihm sprechen. Das mulmige Gefühl in meinem Bauch ein Stück weit abgeben an ihn und um Kraft bitten. Dann fühle ich mich weniger allein. Das macht es für mich leichter, loszugehen. Sei es bei einer Reise an ein neues Ziel, in einen neuen Lebensabschnitt oder: wie damals bei mir: in der Uni.

An jedem Tag und jedem Ort: Gott ist in meinen Anfängen nicht weit weg. Ich atme tief ein und mache den ersten Schritt.

 

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