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Herz
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Herz

Bettina Pawlik
Ein Beitrag von Bettina Pawlik, Katholische Gemeindereferentin im Ruhestand
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Neulich musste ich beim Kardiologen einige Zeit im Sprechzimmer warten. Auf dem Schreibtisch des Arztes stand ein Modell des menschlichen Herzens. Natürlich weiß ich aus dem Biologieunterricht in der Schule so ungefähr, wie das Herz funktioniert - auch wenn meine Schulzeit schon ziemlich lange her ist. Aber dieses Modell mit seinen Einzelheiten fand ich doch sehr faszinierend. Wie fein dieses Organ ausgeklügelt ist, das uns am Leben erhält!

Das Herz ist der Teil unserer Person, in dem die Gefühle sitzen

Dabei ist mir eingefallen, dass wir „Herz“ ja nicht nur das Organ nennen, das in der Minute fünf bis sechs Liter Blut durch unseren Körper pumpt. Sondern wir meinen auch den Teil unserer Person, in dem die Gefühle sitzen. Manche bezeichnen das Herz auch als die Mitte der Person. Und viele Sprichwörter sagen das auch. „Mir springt das Herz in der Brust“, sagen wir, wenn wir uns freuen. „Ich habe dir mein Herz geschenkt. Mein Herz ist gebrochen.“ Jeder versteht sofort, was mit diesem Worten gemeint ist. Auch wer Angst hat, trägt sein Herz natürlich nach wie vor im Brustkorb und nicht in der Hose. Genau so wie der, der sein Herz verschenkt hat.

Das zeigt, wie eng unser Körper mit unserer Seele verbunden ist

Diese Worte zeigen anschaulich, wie eng unser Körper und unsere Seele verbunden sind. Gefühle lösen auch körperliche Reaktionen aus. In der Bibel wird das Herz oft als Ort bezeichnet, an dem der Glaube an Gott wohnt. „Mein Herz ist voll Freude über den Herrn“, sagt zum Beispiel Hannah, eine alte Frau, die gegen alle Erfahrungen im hohen Alter noch einen Sohn bekommt. (1 Samuel, 2,1). Auch die Propheten mahnen das Volk Israel, sein Herz auf Gott zu richten und nicht fremden Göttern zu dienen.

Das Herz ist auch der Sitz unseres Glaubens

Auch im Gebetbuch der Bibel kommt das Herz immer wieder als Sitz des Glaubens vor: Zum Beispiel in Psalm 28: „Der HERR ist meine Kraft und mein Schild, auf ihn vertraute mein Herz, so wurde mir geholfen; da jubelte mein Herz, mit meinem Lied will ich ihm danken.“ (Psalm 28,7) Diese Gebete hat auch Jesus oft gebetet und sie sind sicher der Grund, warum er über die Menschen seiner Zeit gesagt hat: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, / sein Herz aber ist weit weg von mir.“ (Matthäusevangelium 15,8) Gott zu lieben, mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft – und den Nächsten wie dich selbst - das ist der Kern der Botschaft Jesu. (Markusevangelium,12,30f).

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