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Danken, auch das noch!
Bild: peggy_marco_lachmann_pixabay

Danken, auch das noch!

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Das war ein Sonntagmorgen vor drei Wochen! Erst hat mein Wecker nicht geklingelt und ich musste hetzen, um rechtzeitig beim Gottesdienst zu sein. Dann kam eine Nachricht auf mein Handy: Drei der Helfer, die mich unterstützen wollten, im Gemeindehaus Tische und Stühle für eine große Veranstaltung aufzubauen, waren krank. Dazu ist die Heizung im Gemeindehaus ausgefallen; ein Monteur musste sonntags anrücken, um sie wieder in Gang zu bringen. Später habe ich mir dann noch vor lauter Hektik meinen Kopf leicht an der Kofferraumtür angeschlagen. „Auch das noch!“ habe ich dann vor mich hingeseufzt.

Danke sagen, für meinen Pechtag?

Abends habe ich dann einem guten Freund von meinem Pechtag erzählt. Ich war überrascht, was er mir dazu gesagt hat: „Rolf, vergiss nicht Gott Danke für den Tag zu sagen.“ Erst einmal war ich ziemlich perplex. Danke sagen für so einen Tag, an dem so viel schiefgelaufen ist? „Denk doch einfach mal genau nach, was an dem Tag heute alles war“, hat mir mein Freund dann geraten.

Dann habe ich die schönen Dinge entdeckt

Das habe ich probiert. Ich bin den ganzen Tag im Kopf noch einmal durchgegangen. Und siehe da: Es gab auch ein paar schöne Dinge, die passiert sind. Da war das gute Gespräch mit dem Heizungsmonteur, der mir voller Begeisterung erzählt hat, warum er gerne Christ ist. Oder die strahlenden Gesichter, die ich gesehen habe, als wir mit den wenigen Helfenden doch noch alles im Gemeindehaus aufgebaut hatten. Und: Ich habe aus dem Tag auch was gelernt. Zum Beispiel, dass ich nicht mehr so hektisch sein soll, wenn mal was nicht klappt. Und dass ich nicht immer gleich so verzweifelt sein brauche.

Erst so habe ich angefangen, über den Tag nachzudenken

Ich finde: Das ist schon Einiges – und all das hätte ich vergessen, wenn da nicht die Sache mit dem Danken gewesen wäre. Erst so habe ich angefangen, über den Tag nachzudenken. Mein „Danke“ habe ich auch dann gesagt: In einem stillen kurzen Gebet kurz vor dem Schlafengehen. Genau das will ich jetzt öfters tun. Gerade dann, wenn der Tag wieder mal nicht mein Freund war.

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