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Matthias, der Eisbrecher!
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Matthias, der Eisbrecher!

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Morgen wird in der Katholischen Kirche der heilige Apostel Matthias gefeiert. Wir wissen nicht viel über ihn. Matthias hat Jesus sein Leben lang begleitet. Er ist für seinen Glauben gestorben, und sein Leichnam soll bis in unser Nachbarbundesland Rheinland-Pfalz gekommen sein. Sein Grab wird bis heute in Trier an der Mosel verehrt. Viele kennen aber auch eine Bauernregel, die es zum Gedenktag des Apostels gibt. Sie heißt: „Mattheis bricht das Eis!“

Kein Eis und Frost mehr nach dem Matthiastag

Diese Regel hängt natürlich mit der Jahreszeit zusammen. Man wünscht sich, dass es nach dem Matthiastag am 24. Februar kein Eis und keinen Frost mehr geben soll. Matthias soll so etwas wie ein „Eisbrecher“ sein.

Der den ersten Schritt zum miteinander reden macht

Mir gefällt diese Regel gut. Denn das Wort „Eisbrecher“ hat für mich noch eine andere Bedeutung. Es erinnert mich an eine andere Redensart. „Da war das Eis gebrochen“ – das höre ich, wenn Menschen aufeinander zugehen und anfangen, miteinander zu reden – auch wenn die Eiszeit vorher lang war. Das finde ich gut. Ich finde: So etwas müsste öfter passieren. Gerade in unserer Zeit höre ich so viel von der Spaltung in unserer Gesellschaft. Da reden zum Beispiel die Alten nicht mehr mit den Jungen, die Großstädter nicht mehr mit denen vom Land, die Konservativen nicht mehr mit den Fortschrittlichen. Und das ist im Staat, in der Kirche und auch in Familien so. Da wünsche ich mir ganz oft einen „Eisbrecher“ oder eine „Eisbrecherin“. Jemand, der den ersten Schritt zum miteinander reden macht. Der mit einem offenen Lachen auf einen vermeintlich Andersdenkenden zugeht und ihm einfach zuhört.

Bestimmt hat er einfach das getan, was Jesus ihm gezeigt hat

Der „Eisbrecher“ Matthias war vermutlich so einer. Bestimmt hat er einfach das getan, was Jesus ihm gezeigt hat. Auch Jesus hat den Menschen zugehört, Außenseiter zurückgeholt und Menschen wieder miteinander ins Gespräch gebracht. Genau das will auch ich immer wieder probieren. Der Apostel Matthias soll mir dabei helfen. Denn Katholische Christen bitten ja ihre Heiligen immer darum. Das tue ich morgen am Matthiastag ganz besonders: „Mattheis, brich das Eis!“

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