Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Aus tiefstem Herzen
Bild: jametlene_reskp_YUV_unsplash

Aus tiefstem Herzen

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
Beitrag anhören:

In meiner Pfarrei im Frankfurter Westen geht’s wirklich bunt zu. Denn da sind nicht nur die alteingesessenen deutschen Gemeinden zu Hause. Bei uns gibt es auch die Gemeinden der Franzosen, der Italiener, der Eritreer, der Slowaken, und der Ungarn. Sie alle haben bei uns ihre Gottesdienste und ihr Gemeindeleben. Wir nennen sie die „Muttersprachlichen Gemeinden.“ Denn dort haben Christinnen und Christen die Möglichkeit, in ihrer Muttersprache zu beten, zu sprechen und zu feiern.

Mit Gott spreche ich in meiner Muttersprache

Ich finde das wichtig. Ich kenne das von mir selbst: Wenn ich etwas wirklich Wichtiges sagen will, tue ich das automatisch in meiner Muttersprache. Das ist bei mir deutsch mit einem rheinischen Akzent. Da denke ich gar nicht groß drüber nach. Und beim Beten ist das ganz besonders so. Denn wenn ich mit Gott spreche, ist das ganz wichtig für mich und kommt meistens aus tiefstem Herzen. Ein befreundeter slowakischer Priester hat mir einmal gesagt: „Beten kann man eigentlich nur in seiner Muttersprache.“

Muttersprache ist für mich ein Stück Heimat

Dazu ist meine Muttersprache für mich auch immer ein Stück Heimat. Ich erkenne sofort an der Sprache, wenn jemand aus meiner Heimat kommt. Und ich merke oft: Wenn ich in einer fremden Stadt bin, finde ich dort meistens Orte, wo sich die deutschen Muttersprachler treffen, um ein Stück Heimat in der Fremde zu erleben.

Der UNESCO-Welttag der Muttersprache

Deswegen finde ich es gut, dass die UNESCO heute den „Welttag der Muttersprache“ begeht. Die UNESCO will damit die Vielfalt der Muttersprachen auf der Welt bewahren helfen. Denn die sind oft bedroht. Viele Regierungen unterdrücken Muttersprachen mit Gewalt, um andere Ethnien in ihrem Land zu unterdrücken. Ich bin der Meinung: Das darf nicht passieren. Denn überall auf der Welt sollen Menschen aus tiefstem Herzen sprechen, ihre Herkunft fühlen und auch beten dürfen.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren