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Auf dem Friedhof
Bild: unsplash / Waldemar

Auf dem Friedhof

Anke Zimmermann
Ein Beitrag von Anke Zimmermann, Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze
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Mit meiner Nichte und meinem Neffen war ich in meinem Heimatdorf auf dem Friedhof. Wir haben das Grab ihrer Großeltern besucht und wir sind gleich aktiv geworden. Fleißig haben wir drei das Unkraut aus der Erde herausgezogen, alle welken Blätter und die kleinen Steine vom Grab eingesammelt und zur Kompostecke gebracht. So sah das Grab wieder schön aus.

Gespräche und Erinnerungen bei der Grabpflege

Beim Arbeiten haben wir viel geredet, von früher erzählt und die gemeinsame Zeit erinnert: Weißt du noch?

Aaron hat gesagt: „Oma konnte superlecker und sehr schnell kochen.“

Lilli hat gesagt: „Opa hat gerne Witze gemacht und laut gelacht.“

Weitere Erinnerungen wurden wach: An gemeinsame Urlaubstage an der Nordsee und in Rheinfelden, an die großen Feiern anlässlich der runden Geburtstage der Großeltern. Wir haben viel erzählt und dabei auch viel gelacht. Es war ein gutes Miteinander.

Eine Minute der Stille

Schließlich hat Lilli gesagt: „Komm, wir machen mal eine stille Minute.“

Das war eine gute Idee. Intuitiv haben wir uns vor das Grab gestellt und die Hände gefaltet. Wir haben an die beiden gedacht, jeder für sich gebetet und geschwiegen. Dann haben wir uns angesehen und in den Arm genommen. 

Auf dem Friedhof kann man Gefühle zeigen 

Auf dem Friedhof kann man gut traurig sein und zugleich ganz viel Liebe und Dankbarkeit spüren. Ich kann dort lachen und weinen und ich kann mich in Ruhe erinnern, was mir ein Mensch in all seinen Facetten bedeutet hat.

Das sind wertvolle Momente, die wir drei auf dem Friedhof erlebt haben.

Zum Schluss haben wir noch eine Kerze angezündet und sie auf das Grab der Großeltern gestellt. Ganz zufrieden sind wir dann nach Hause gegangen.

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