Die Wärme der Welt
Angespannt war ich, das gebe ich zu. Ich musste zu einer Untersuchung in die Klinik. Nichts Schlimmes, aber eben Neuland für mich. Mit etwas Furcht. Das Zimmer für die Untersuchung war vollgestellt mit kalter Pracht. Bildschirme, Geräte, Schränke mit Milchglas. Überall leuchteten Lämpchen in allen möglichen Farben.
Anspannung vor einer Narkose
Dazwischen ich auf einer Liege. Die Luft im Raum war kühl. Da lag ich mit meiner Anspannung. Auf kühlem Leder. Und wartete auf die Narkose. Auf einmal höre ich hinter mir eine Stimme. Eine Schwester sagt leise: Sie müssen sich jetzt nicht sorgen. Ich halte ja ihre Hand, bis die Untersuchung vorbei ist.
Wodurch ich Wärme anderer spüre
Da war sie, die Wärme der Welt. Mitten in der kalten Pracht des Untersuchungszimmers. Ich hatte ja nur diese Stimme, kein Gesicht. Und die Hand, die meine anfasste. Und schon merkte ich, wie meine Anspannung weniger wurde - und ich etwas ruhiger. Mitten in der manchmal kalten Welt die Wärme einer Stimme, eines kleinen Trostes. Das gibt es. Und es half mir.
Hoffen auf das, was Sorgen abnimmt
Als kurze Zeit später alles vorbei und gut war, habe ich der Schwester sehr gedankt. Ihre Hand war wie Segen. Den wünsche ich allen: als warme Stimme, als eine feste Hand. Und hoffe auf das, was uns Sorgen nimmt und Anspannung. Als sei Gott selber gerade da, so fühlte es sich für mich an: die Stimme, die Hand. Im rechten Augenblick die Wärme der Welt.
