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Emilie und die Suche nach Glück
Bild: medio.tv / Schauderna

Emilie und die Suche nach Glück

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Das war mein Glückstag, sagt Emilie, genannt Emma. Und meint einen Montag vor sieben Jahren. Da war sie ein paar Tage im Krankenhaus, nichts Schlimmes. Eines Morgens kommt die Krankenhauspfarrerin zu ihr. Genaues weiß Emma nicht mehr über das Gespräch. Sie muss aber irgendwie gezeigt haben, dass sie manchmal zu alleine ist. 

Auf`s Glück darf man nicht nur warten

Dann kommt der Glücksmoment, weiß Emma noch. Die Pfarrerin stellt eine Frage - und Emma hat die Antwort. Nur für sich. Im Herzen. Wie ein Blitz hat Emma die Antwort. Die heißt: Aufs Glück darf man nicht nur warten. Auf Freunde auch nicht. Wer sich nach etwas sehnt, darf sich nicht im Stuhl zurücklehnen und fragen: Wann kommt es denn endlich. Dann kommt es vielleicht nie. 

Man muss auch zeigen, was man braucht

Das war mein Glückstag, weiß Emma. Man muss auch zeigen, was man braucht. Glück wartet manchmal, dass ich ihm näherkomme. Seitdem bewege ich mich mehr, sagt Emma. Im Herzen und mit den Beinen. Ich gehe mal hierhin und mal dorthin. In den Turnverein, die Frauenstunde der Gemeinde und zum Karten spielen bei den Nachbarn. Das ist nicht immer reines Glück, aber es macht doch glücklich, ein wenig.

Manchmal ist Glück so einfach

Alleine wird man leicht verschroben, sagt Emma. Man fühlt die Welt nicht mehr, nur noch sich selbst. Das ist verkehrt. Vielleicht gefährlich. Manchmal ist Glück so einfach, meint Emma heute. So einfach wie Gott. Je mehr man ihn sucht, umso leichter findet er dich.
 

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