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Girls and Boys Day
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Girls and Boys Day

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Am 25. April 2024 ist wieder Girl’s and Boy’s Day – der Tag, an dem ganz viele Mädchen und Jungs in Berufe reinschnuppern, in denen das andere Geschlecht zurzeit noch überrepräsentiert ist. In Hessen haben heute allein mehr als 12.000 Mädchen vermeintliche Männerberufe ausprobiert. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Die Kirchen bieten ja auch jedes Jahr zum Girls’s and Boy’s Day in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen Plätze an. Macht ihr da gute Erfahrungen?

Klischees: Das machen Frauen, das machen Männer

Fabian Vogt: Auf jeden Fall. Es geht ja darum, allen Jugendlichen eine klischeefreie Berufswahl zu ermöglichen. Und das Verrückte ist – und da ertappe ich mich auch selbst immer wieder, das ich Bilder im Kopf habe, die längst überholt sind.

In den Schuhen einer anderen gehen

Was manche Berufe betrifft. Ich muss da an das alte Apachen-Sprichwort denken: Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht tausend Meilen in seinen Mokassins gelaufen bin. Das Gleiche gilt auch für Berufe: Bewahre mich davor, über einen Beruf zu urteilen, ehe ich ihn nicht mal richtig ausprobiert habe. 

Girl's-Day, Boy's-Day

Und genau dafür ist ja der Girl’s and Boy’s Day da: Probier’s doch diesen oder jenen Job einfach mal aus. Weil du erst dann eine gute Entscheidung fällen kannst.

Moderator/in:Das gilt ja möglicherweise nicht nur bei Jobs. Erst wenn man mal was selbst gemacht hat, kann man es beurteilen.

Prüfen und Gutes behalten

Fabian Vogt: Genau! Steht übrigens so auch schon in der Bibel: Prüfet alles – und das Beste behaltet (1. Thessalonicherbrief, 5). Weil nur die, die die Dinge sorgfältig prüfen, also: ausprobieren, überhaupt herausfinden, was das Beste ist. So steht der Girl’s und Boy’s Day auch für eine starke Lebenshaltung: Nicht vorschnell urteilen. Erst mal probieren. Und dann entscheiden! Wie gesagt: Prüft alles – und das Beste behaltet.

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