Es hutzelt rund um Fulda
Moderator/in: In der Rhön ist heute ein ganz besonderer Tag, nämlich: Hutzelsonntag. Da werden überall große Feuer angezündet, die Hutzelfeuer. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was steckt denn da dahinter?
Ein spannender Brauch. Die Hutzelfeuer gehören nämlich in eine ganz alte Tradition, die sogenannte Winterverbrennung. Dabei wird in einem großen Feuer eine Strohpuppe verbrannt, die den Winter symbolisiert.
Eigentlich eine starke Idee: „So Winter! Jetzt hast du uns lange genug mit deiner Kälte, deiner Dunkelheit und deiner Kargheit genervt. Jetzt ist Schluss damit.“
So eine Verbrennung ist natürlich eine ziemlich derbe Symbolik, aber ich kann verstehen, was dahintersteht: Wir setzen bewusst einen Schlusspunkt. Ab jetzt freuen wir uns auf und über den Frühling.
Das klingt ja eher nach Volks-Brauchtum. Oder hat das einen christlichen Hintergrund?
Ja und Nein! Die Christen haben ja immer wieder gesagt: Lass uns schauen, ob wir in den heidnischen Bräuchen nicht auch was von unserer Botschaft finden.
Und bei solchen Feuer war das gar nicht schwer: Feuer sind schon in der Bibel ein Zeichen dafür, dass Gott dabei ist. Und auch der Heilige Geist wird manchmal durch Flammen symbolisiert. Also konnte man die Hutzelfeuer leicht christlich deuten.
Letztlich steckt dahinter ja der Wunsch: Lasst uns feiern, dass das Licht über die Dunkelheit siegt. Und das ist total christlich. Schließlich sagt Jesus: „Ich bin das Licht der Welt.“