Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
The Sound of Hope
GettyImages/Warchi

The Sound of Hope

Hannah Woernle
Ein Beitrag von Hannah Woernle, Evangelische Pfarrerin in Alsbach/Bergstraße
Beitrag anhören:

Wie klingt Hoffnung? Das hat eine kirchliche Initiative gefragt. Anlass war der letzte bundesweite Klimastreik am 1. März. Menschen sind im ganzen Land demonstrieren gegangen für eine Politik, die den Klimaschutz wichtig nimmt. Das wird von Wissenschaftlern und Aktivistinnen immer wieder angemahnt. Gut so! Doch ich merke: Ihre Prognosen machen mir oft Angst. Und die kann lähmend sein.

Hoffnung ist wichtig - gerade weil die Lage ernst ist

Deshalb hat mich die Frage nach der Hoffnung gefreut. Gerade weil die Lage so ernst ist. Wie klingt Hoffnung? Was macht Mut für die Zukunft?

Per Sprachnachricht konnten Menschen ihre Hoffnungsbotschaften einsenden. Entstanden ist daraus eine so genannte Soundcloud.[1] Musik und ein buntes Stimmengewirr, in dem immer wieder Einzelne zu verstehen sind. Im Internet kann man das anhören.

Hoffnungsbotschaften

Da erzählt eine von ihren großartigen Enkelkindern, die ihr Lust auf die Zukunft machen. Ein anderer sagt: „Ich beobachte die Straßen. Und wenn ich mehr Fahrräder als Autos sehe, dann macht mir das Mut.“ Eine erkennt die Schönheit in der Natur, obwohl sich vieles verändert. Sie sagt: „Trotzdem: Jeden Tag erwacht die Schöpfung neu zum Leben.“ Und ganz viele sagen immer wieder das eine: „Die vielen Menschen, die sich für den Klimaschutz engagieren, lassen mich an eine gute Zukunft zu glauben. Kinder und Jugendliche genauso wie Erwachsene und Ältere. Wir sind viele. Das macht mir Hoffnung.“

The Sound of Hope. So hieß die Aktion. Der Klang der Hoffnung. Der Titel passt. Denn ja, so klingt Hoffnung für mich: Wenn viele Menschen erzählen, warum sie an eine helle Zukunft glauben. Wenn sie miteinander teilen, was ihnen Kraft gibt. Und ich spüre: Diese Hoffnung ist ansteckend. Sie wird größer, wenn wir sie teilen.

Eine Hoffnungsbotschaft in der Bibel

Darum geht es auch in einem Brief, der in der Bibel steht. Da schreibt jemand an eine der ersten christlichen Gemeinden. Auch für die Menschen damals war die Lage ernst. Christinnen und Christen waren damals sind eine Minderheit. An manchen Orten werden sie sogar verfolgt. Haben wir überhaupt noch eine Zukunft? Oder ist schon alles verloren? Solche Fragen haben sich die Menschen damals auch gestellt.

In dem Brief schreibt der Absender: Wisst ihr, was ihr tun müsst? Gerade jetzt? Erzählt von der Hoffnung, die in euch ist. (1. Petrus 3,15) Er meint damit damals vor allem: Erzählt es denen, die gegen euch sind. Lasst euch von denen nicht unterkriegen. Versteckt euren Glauben nicht.

Ich glaube aber, das tut auch untereinander gut. Wenn alles bedrohlich ist und die Zukunft unsicher: Gerade dann die eigene Hoffnung groß machen. Von ihr erzählen. Und sich anstecken lassen von dem, was anderen Kraft gibt.

Ich höre mir den Sound of Hope noch einmal an. Wenn ich mal wieder nur die Krisen sehe: Was macht mir dann Hoffnung? Sicher das: Zu hören, dass wir gemeinsam von einer lebenswerten Zukunft träumen. Diese Hoffnung teilen hilft – immer!

 


[1]https://www.mi-di.de/themen/klima

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren