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Albert Schweitzer: Das Wenige, das du tun kannst - ist viel!
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Albert Schweitzer: Das Wenige, das du tun kannst - ist viel!

Uwe Groß
Ein Beitrag von Uwe Groß, Katholischer Diakon, Pfarrei St. Peter und Paul, Wiesbaden
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„Ich bin Leben, das leben will, umgeben von Leben, das leben will.“ Auf diesen Satz brachte Albert Schweitzer einmal seine Grundvorstellung vom Leben. Berühmt geworden ist er als Urwalddoktor. Doch gleich viermal hat er einen Doktorhut erworben: nämlich in Musik, Theologie, Philosophie und Medizin. Seine Talente waren breit gestreut. Zunächst arbeitete Albert Schweitzer als Pfarrer. Aber bald machte ihn das schon nicht mehr glücklich. Er schreibt: „Es kam mir unfasslich vor, dass ich, wo ich soviele Menschen um mich herum mit Leid und Sorge ringen sah, ein glückliches Leben führte.“

Er wirft sein Leben als Pfarrer hin und studiert Medizin

Schweitzer liest den Satz in der Bibel. „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren, wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es gewinnen.“ (Matthäusevangelium 16,25) Er wirft sein etabliertes Leben als Pfarrer hin und fängt mit 30 Jahren noch einmal an zu studieren: Medizin. Wie zufällig findet er auf seinem Schreibtisch eines der grünen Hefte der Pariser Missionsgesellschaft. Er liest, dass Ärzte im Urwald gebraucht werden, und schon wieder krempelt er sein Leben um: Er will als Arzt nach Afrika. Er baut 1913 in Lambarene ein Tropenkrankenhaus und arbeitet dort bis zu seinem Tod 1965. Unzähligen Menschen verbindet er die Wunden, pflegt und heilt sie, gibt ihnen Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben, trotz ihrer schweren Krankheit. Unermüdlich reist er immer wieder nach Europa veranstaltet Konzertreisen, deren Erlös den Kranken in Afrika gilt. Erschöpft erzählt er später, dass er eigentlich niemals freie Zeit hat. 1952 erhält er den Friedensnobelpreis.

Was ein Mensch wie Albert Schweitzer alles an Gutem getan hat

Albert Schweitzer engagiert sich in seinen letzten Lebensjahren politisch gegen die atomare Aufrüstung. Mir verschlägt es fast die Sprache, wenn ich darüber nachdenke, was ein Mensch wie Albert Schweitzer alles an Gutem geleistet hat. Wieviel an Licht, an Hilfe, an Heilung - an Gottes Liebe dieser eine Mensch in die Welt gebracht hat. Von ihm stammt aber auch der Satz: „Das Wenige das du tun kannst - ist viel“. Diesen Satz habe ich in mein Büro gehängt. Immer, wenn ich ihn lese, denke ich daran, was ich tun kann. Ich schaue dann in mein Leben, meinen Arbeitsplatz und meine Familie. Ich schaue auf die Kinder im Schulunterricht, mit denen ich es zu tun habe oder den aufdringlichen Obdachlosen, der zum x-sten mal an der Pfarrhaus Tür klingelt. „Das Wenige, das du tun kannst - ist viel“, geht mir dann durch den Kopf.

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